TopIV: Eckpunkte zur Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung

Dr. Lummert, Niedersachsen:

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! In der Tat war es so, wie Herr Kossow es gestern hier dargelegt hat, dass die Ärztekammer, insbesondere die Weiterbildungsgremien und die Kammerversammlung, auch der Vorstand selbst, Bedenken gegen das ursprüngliche Konzept für die jetzt vorgetragenen Eckpunkte zur Weiterentwicklung der (Muster-)Weiterbildungsordnung hatten. Wir waren zunächst der Auffassung, dass dieses Haus den Auftrag hat, die Weiterbildungsordnung weiterzuentwickeln und zu straffen, aber nicht eine neue Weiterbildungsordnung zu konzipieren.

Herr Flenker hat es gestern ausgeführt, und auch heute Morgen gab es dazu Aussagen: Nicht der Paragraphenteil war der Stein des Anstoßes, sondern es waren die zahlreichen Gebiete und ihre Definition. Wir haben damals, in den Jahren 1992 bis 1994, gesagt, wir machen keine Weiterbildungsordnung für heute, sondern das fängt erst in zehn Jahren an. Wir waren in Hannover der Auffassung, dass die Saat, die aufgeht, nicht sofort wieder umgepflügt werden sollte. Wir hatten das Gefühl, dass es zu schnell kam.

Wir hatten Bedenken, ob dieser gemeinsame Stamm, vielleicht auch "common trunk" zu nennen, die erforderlichen Möglichkeiten für die Weiterbildung in den Krankenhäusern bot. Wir hatten Bedenken gegen die Facharztdefinition im Hinblick auf die Haftung und sozialrechtliche Konsequenzen. Wir wünschten nur drei Elemente und hatten wie beispielsweise auch Herr Beyerle Bedenken hinsichtlich einer Zersplitterung durch Minilösungen.

Durch die einfühlsame Arbeit der "Sonderbotschafterin" Frau Güntert und durch die letzte Sitzung der Ständigen Konferenz waren viele dieser Bedenken ausgeräumt worden. Ich fühle mich zum Teil mitschuldig, dass in der Vorbesprechung - durch die Neuorganisation des Ärztetags haben wir die Zahl der Vorbesprechungen sehr vermindern müssen - Herr Kossow nicht ausreichend über diese Änderung der Situation informiert worden ist.

(Vereinzelt Beifall)

Insofern ist das, was Herr Kossow gestern sagte, nicht allein ihm zuzuschreiben. Da meine Redezeit abgelaufen ist, melde ich mich nachher noch einmal zu Wort.

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Schönen Dank, Herr Lummert. - Der nächste Redner ist Herr Kossow. Bitte schön.


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