TopIV: Eckpunkte zur Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung

Dr. Thierse, Berlin:

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Lob hat Ihnen eben eine Konzeption vorgestellt. Wir reden hier über Gebietsdefinitionen; das ist richtig. Bei den Anträgen 12 und 13 hinsichtlich der Zusammenlegung der Unfallchirurgie und der Orthopädie geht es um einen Tendenzbeschluss. Es geht um die Aussage: So ist es machbar, das trägt der Deutsche Ärztetag mit, arbeitet so weiter!

Wir haben in unserer Begründung ganz bewusst nur vorgestellt, wie ein solcher "common trunk" aussehen könnte. Wir haben ganz bewusst nicht den Antrag gestellt, wie der "common trunk" genau aussehen muss.

Es ist von vielen der Vorwurf erhoben worden - so auch durch eine Resolution des BDA -, das müsse doch erst einmal gründlich diskutiert werden. Meine Damen und Herren, was tun wir denn seit 1997? Wir diskutieren dieses Thema seit 1997!

Um nicht im Hauruckverfahren - entschuldigen Sie bitte diesen Ausdruck - wie 1992, als wir Änderungen vornehmen mussten, etwas durchzuziehen, haben wir erklärt, wir wollen etwas Grundsätzliches ändern, wir wollen nicht wieder in die alten Fehler verfallen, wir wollen die Gebietsabgrenzung aus der Weiterbildungsordnung heraushaben.

Aus diesem Grunde haben wir seitens der Ständigen Kommission lediglich eine Rahmenkonzeption vorgelegt. Wir haben ganz bewusst darauf verzichtet - außer bei einigen Beispielen - zu sagen: Dieses und jenes gehört mit hinein. Wir Orthopäden und Chirurgen haben ganz bewusst auf die Aussage verzichtet: Wir stellen uns auch noch diesen oder jenen Schwerpunkt vor.

Solche Diskussionen gehören auf den nächsten oder den übernächsten Ärztetag, vielleicht auch auf die dann folgenden Ärztetage. Wir werden drei bis vier Jahre benötigen, bis diese Konzeption Realität ist. Wir sollten hier nicht über Dinge diskutieren, die frühestens in zwei Jahren zur Diskussion anstehen. Wir brauchen jetzt erst einmal die Entscheidung, in welche Richtung die Entwicklung gehen soll, ob die hier vorgelegte Grundkonzeption ein so gutes Gerüst ist, dass wir dort zeitgemäß etwas einbauen können, ohne einen Flickenteppich an Bezeichnungen zu erhalten. Wir müssen uns auch die Frage stellen, wann die nächsten Vorstellungen auf den Tisch gelegt werden. Ich meine, das kann nicht bereits im nächsten Jahr erfolgen. Im nächsten Jahr wird es lediglich einen Zwischenbericht geben können. Wir werden dann noch nicht endgültig darüber entscheiden können, was wir

letztendlich aus unserer Weiterbildungsordnung machen.

Danke schön.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Vielen Dank. - Als nächster Redner bitte Herr Rothe aus Niedersachsen.


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