TopIV: Eckpunkte zur Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung

Dr. Thierse, Berlin:

Herr Michaelis, ich hoffe, dass in sechs bis acht Jahren, wenn die Weiterbildungsordnung endlich umgesetzt ist und wir den "common trunk", die BasisWeiterbildung, haben, das Thema AiP keiner Diskussion mehr bedarf.

(Beifall)

Ich stehe genauso wie der Marburger Bund uneingeschränkt dahinter, dass die Vertragsbedingungen den neuen Situationen angepasst werden müssen. Wir können aber nicht zuerst mit den Tarifpartnern sprechen und erklären, wir müssten die Grundlagen für die Arbeitsverträge ändern, wenn wir erst hinterher die Weiterbildungsordnung ändern wollen. Man wird uns erklären, wir sollten zunächst einmal unsere eigenen Hausaufgaben machen und die Weiterbildungsordnung entsprechend konzipieren. Wenn wir nicht so vorgehen, zäumen wir das Pferd vom Schwanz her auf.

Ich habe bereits vorhin darum gebeten, die Anträge 12 und 13 als Tendenzanträge zu beschließen. Frau Hasselblatt hat für mich ein gutes Beispiel gegeben, warum das geschehen sollte. Die Vorstände aller betroffenen Berufsverbände und Fachgesellschaften haben sich einstimmig für dieses Konzept ausgesprochen. Das bedeutet natürlich nicht, dass jeder Chirurg dahintersteht. Wir wollen nicht in den nächsten drei Jahren über die Essentials diskutieren müssen, sondern wir wollen uns inhaltlich weiterentwickeln. Dafür wollen wir den Schutz durch diesen Beschluss haben.

Ich habe den Antrag 11 gestellt, weil Herr Professor Mau nicht hier ist. Herr Mau spricht sich dafür aus, dass auch beim Zusammenschluss von Abteilungen, der Krankenhausorganisatorisch bedingt ist, nicht jemand, der fachfremd ist, die Fachaufsicht haben darf. Auch das Konzept des "common trunk" bei den chirurgischen Fächern bedeutet nicht, dass plötzlich der Allgemeinchirurg die Aufsicht über den Herzchirurgen führt. Ich denke, etwas anderes wäre weder in Weiterbildungsrechtlicher Hinsicht noch im Hinblick auf die PatientenVersorgung sinnvoll. Ich bitte Sie, auch dem Antrag 11 zuzustimmen.

Danke schön.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Vielen Dank, Herr Thierse. - Jetzt bitte noch einmal Frau Hasselblatt-Diedrich aus Hessen.


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