TopIV: Eckpunkte zur Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung

Dr. Mothes, Mecklenburg-Vorpommern:

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Lieber Herr Thierse, den Antrag 11, über den Sie vorhin gesprochen haben, sollten wir sehr unterstützen. Wenn man als Arzt im ländlichen Bereich tätig ist, ist die Tendenz unverkennbar, dass Fachgebiete in den Boden zurückgestampft und durch Nachbargebiete übernommen werden sollen, damit die Träger etwas einsparen können, auch wenn es für die Patienten nur von Nachteil sein kann. Wir sollten diesen Antrag sehr unterstützen.

Ich möchte auf den "common trunk" zurückkommen. Ich gehöre der Arbeitsgruppe an, von der Herr Professor Lob die vielen Unterschriften gezeigt hat. Ich möchte fragen: Werden wir den "common trunk" wirklich bekommen können? Das setzt voraus, dass der AiP-Zeitraum für den "common trunk" zur Verfügung steht. Beides gleichzeitig geht nicht. Es wird in unserer Weiterbildungsordnung aber vielleicht nur zehn Gebiete geben, die den "common trunk" haben wollen. Über 30 Gebiete wollen ihn aber nicht haben. Was wird der Gesetzgeber dazu sagen? Der Status des AiP ist in den Heilberufsgesetzen verankert. Wir können die AiP-Zeit nicht einfach von uns aus wegdiskutieren oder so tun, als gäbe es sie nicht. Für Änderungen benötigen wir gesetzgeberische Maßnahmen.

Werden wir den "common trunk" realisieren können? Ist die Zeit von zwei Jahren richtig gewählt? An der gemeinsamen Weiterbildung am Anfang einer FacharztWeiterbildung - diese Definition von Frau Gitter finde ich sehr viel besser als den Begriff "common trunk" - haben auch wir als Kinderchirurgen uns beteiligt, weil wir uns durch die Bundesärztekammer und durch Sie, Herr Koch, aufgefordert sahen, nach Wegen zu suchen, die eine Vereinfachung und Einsparungen bei der Weiterbildung ermöglichen. Dem haben wir uns gestellt und uns mit den chirurgischen Gebieten zusammengetan. Das bedeutet aber nicht, dass gemeinsame Weiterbildung und Wiedervereinigung dasselbe sind, Herr Professor Lob. Darüber müssen wir uns noch miteinander unterhalten. Sie wissen so gut wie ich, dass wir noch längst nicht alles über die Inhalte der gemeinsamen BasisWeiterbildung wissen. Wir wollen im Juni beginnen, uns über Inhalte zu unterhalten. Insofern muss ich Frau Hasselblatt-Diedrich Recht geben.

Vielen Dank.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Schönen Dank, Herr Mothes. - Als nächste Rednerin bitte Frau Bell aus Nordrhein.


© 2000Bundesärztekammer; entwickelt von EL-ZORRO TEAM98 als MediDesk