TopIV: Eckpunkte zur Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Meine Damen und Herren! Wir setzen die unterbrochene Sitzung fort. Der nächste Redner ist Herr Professor Lob.

Prof. Dr. Lob, Bayern:

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Frau Hasselblatt-Diedrich hat Bedenken angemeldet, die ich schlicht und einfach nicht verstehen kann. Ich möchte dazu kurz etwas ausführen; leider ist Frau Kollegin Hasselblatt-Diedrich nicht anwesend.

Bei der Schaffung der Weiterbildungsordnung 1992 hat Frau Hasselblatt-Diedrich mit Verve gegen die Zersplitterung der Chirurgie, gegen neue Gebiete gesprochen. Sie war strikt dagegen, dass die Herzchirurgie, die Kinderchirurgie und die Plastische Chirurgie Gebiete werden. Jetzt werden wir dies alles wieder zusammenführen. Aber nun spricht Frau Hasselblatt-Diedrich gegen diese Zusammenführung. Ich verstehe Frau Hasselblatt-Diedrich nicht und ich glaube, sie hat nicht verstanden, was wir wollen.

Ich möchte Ihnen im Folgenden darlegen, was man sich unter dem "common trunk" vorzustellen hat, welches die konkreten Inhalte sind. In der Basischirurgie ist der "common trunk" mit zwei Jahren definiert, aufgeteilt in vier Bereiche: Ambulanz, Stationsdienst, Intensivmedizin und ein halbes Jahr zur freien Wahl. Dies ist die Basis der Chirurgie, die jeder, der chirurgisch tätig ist, durchlaufen muss.

Ist das realisierbar? In Bayern gibt es 277 Befugnisse zur Weiterbildung in der Chirurgie. 67 dieser Positionen sind mit vollen Weiterbildern besetzt. Alle 277 Weiterbilder können diesen "common trunk" mehr oder weniger weiterbilden. Es gibt ein Curriculum. Jeder Chirurg, der jetzt mit der Chirurgie begonnen hat, kann die Chirurgie an seiner Weiterbildungsstätte absolvieren, denn die Basischirurgie ist für alle gleich. Überall kann die Basis erlernt werden und damit gibt es keinen Engpass.

Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie dieses Modell der Chirurgen durch einen Tendenzbeschluss sich weiterentwickeln ließen. Ich bin gegen die Vorstandsüberweisung. Wir sollten den Auftrag erhalten, Inhalte zu finden.

Danke.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Vielen Dank, Herr Lob. - Als nächster Redner bitte Herr Kruska aus Berlin.


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