TopIV: Eckpunkte zur Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung

Dr. Rüggeberg, Bremen:

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Tatsache, dass ich hier als einer der Mitunterzeichner des vielfach diskutierten Verbändepapiers vor Ihnen stehe, gleichzeitig aber auch Mitunterzeichner eines Antrags gemeinsam mit Herrn Holfelder, Herrn Lob und Herrn Thierse bin, zeigt Ihnen, dass ich durchaus in der Lage bin, die Problematik der (Muster-)Weiterbildungsordnung und ihrer Novellierung differenziert zu betrachten. Es gibt einen Unterschied zwischen der Hergabe eines Verbändepapiers an Organisationen wie die Bundesärztekammer und der freien Diskussion der Inhalte zwischen gewählten Delegierten, wie wir es sind. Wir diskutieren hier Eckpunkte einer zu novellierenden (Muster-)Weiterbildungsordnung. Es wurde bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass wir jetzt nicht über Details diskutieren.

Was hat im Zusammenhang mit einer solchen Eckpunktediskussion ein derartiges Verbändepapier zu suchen? Sie sollten es lesen. Dort steht nicht mehr und nicht weniger als die berechtigte Sorge der Verbände, dass die Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung nicht im luftleeren Raum geschehen kann, sondern dass in diesem Zusammenhang wesentliche Einflüsse Dritter von außen, internationaler, europäischer und auch nationaler Art, zu berücksichtigen sind. Denken Sie nur an die noch nicht endgültig abzusehenden Auswirkungen der Gesundheitsstrukturreform, mit der wir uns alle mehr oder weniger auseinander zu setzen haben.

Die Forderung der Verbände, diese Überlegungen zusätzlich mit in die weiterhin notwendigen Überlegungen zur Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung einfließen zu lassen, ist nach meiner Auffassung eine durchaus legitime Sache. Letztendlich kommen Sie mit dieser sehr guten und breit gefächerten Diskussion auf dem Deutschen Ärztetag genau dieser Forderung nach. Nicht mehr und nicht weniger hat dieses Papier zu bewirken.

(Beifall)

Deshalb bitte ich Sie, diese Problematik doch noch einmal unter etwas nüchterneren Gesichtspunkten zu berücksichtigen und darüber nachzusinnen, ob trotz der völlig unbestrittenen Notwendigkeit einer Feinkorrektur in einzelnen Teilen der (Muster-)Weiterbildungsordnung und trotz der Notwendigkeit, vielleicht schon richtungsweisende Beschlüsse in einzelnen Gebieten zu treffen, die Diskussion hier durch bindende Beschlüsse belastet werden sollte oder ob Sie nicht insgesamt dem Vorstand und der hervorragend arbeitenden Ständigen Kommission die Gelegenheit geben sollten, die schwer wiegenden Bedenken, die inzwischen aufgetreten sind, in ihre weiteren Arbeiten mit einfließen zu lassen.

Vielen Dank.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Schönen Dank, Herr Rüggeberg. - Als nächster Redner bitte Herr Beyerle aus Nordrhein.


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