Top VI: Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer

Wir kommen jetzt zum Antrag 19, der das Thema Fortbildung behandelt. Der Antragsteller ist Herr Dr. Rohde aus Nordrhein. Er hat dazu das Wort. Bitte.

Dr. Rohde, Nordrhein:

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich Sie auf das Thema Fortbildung aufmerksam machen möchte und muss, das wir ja im letzten Jahr in großer Breite diskutiert haben. Nach einer Synopse, die wir bei der Ärztekammer Nordrhein erstellt haben, wurde festgestellt, dass in den einzelnen Landesärztekammern sehr unterschiedliche Punktsysteme eingeführt wurden. Es können innerhalb von drei Jahren zwischen 90 und 150 Punkte erworben werden. Das widerspricht den Voraussetzungen zur Erteilung der Fortbildungszertifikate, wie wir sie in Cottbus verabschiedet haben.

Ohne in die Autonomie der Landesärztekammern eingreifen zu wollen, möchte ich darauf hinweisen, dass dieses Thema doch eine tiefe Bedeutung besitzt, die nach einer Synchronisierung auf Bundesebene ruft.

Das ist der eine Aspekt. Der andere Aspekt ist folgender: Auf der Ebene der Berufsverbände sind mittlerweile in Kooperation mit den betreffenden wissenschaftlichen Gesellschaften Akademien errichtet worden, die mit hohem finanziellen Einsatz und mit hoher Qualität arbeiten. Es geht um enorme Beträge. Sie sollten eine entsprechende Grundlage haben, damit sie zielgerichtet eingesetzt werden können. Dazu bedarf es auch einer inhaltlichen Synchronisierung.

Ich bitte Sie, den Antrag 19 in diesem Sinne zu verstehen. Ich habe ihn gestellt, weil ich im Tätigkeitsbericht lesen musste, dass die erste Zusammenfassung und die erste Empfehlung erst auf dem Ärztetag im Jahre 2003 vorliegen müssen. Wir haben ausgerechnet, was es pro Arzt kostet, wenn 130 Punkte im Jahr erworben werden sollen, sofern es sich um eine pharmafreie Fortbildung handelt. Es bedarf einer Finanzierung von 15 000 DM pro Kurs, andere Kosten nicht eingerechnet. Damit dieses Geld nicht in den Sand gesetzt wird, sollten wir nicht erst im Jahre 2003, sondern schon 2001 eine Synchronisierung der Art vornehmen, dass alle positiven Aktivitäten zielgerichtet fortgesetzt werden können. Ich bitte um Zustimmung zum Antrag 19 mit dem Zusatz, dass im Jahre 2001 hierüber noch einmal abgestimmt wird.

Vielen Dank.

(Vereinzelt Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Danke schön. - Gibt es dazu eine Gegenrede? - Dazu bitte Herr Koch als Vorsitzender des zuständigen Ausschusses.

Dr. Koch, Vorstand der Bundesärztekammer:

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Als Vorstandsmitglied des Deutschen Senats für ärztliche Fortbildung muss ich kurz etwas dazu sagen. Dieser Antrag könnte den Verdacht aufkommen lassen, dass in dieser Richtung bisher nichts getan worden sei. Genau das Gegenteil ist der Fall. Wir führen vom Senat und von den Fortbildungsgremien der Bundesärztekammer her intensive Gespräche mit allen Fachgesellschaften, mit allen Berufsverbänden und mit den Akademien. Es gibt regelmäßige Sitzungen, wir haben einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch.

Wir haben es auch geschafft, dass wir inzwischen in der UEMS - das ist die Organisation auf europäischer Ebene, die sich mit Fortbildung, Zertifikaten und Punkten befasst - vertreten sind.

Wir haben natürlich auch engen Kontakt mit den Landesärztekammern, um hier zu einer einheitlichen Lösung zu kommen. Im Laufe der nächsten ein bis zwei Jahre werden sicher alle Kammern dem von Herrn Professor Eckel, Herrn Professor Ekkernkamp und mir im letzten Jahr vorgestellten Fortbildungszertifikat in etwa gefolgt sein.

Ich möchte meine Ausführungen nicht unbedingt als Gegenrede verstanden wissen, sondern nur als Erklärung dafür, dass das, was in diesem Antrag gefordert wird, derzeit bereits intensiv von den zuständigen Gremien bearbeitet wird.

Vielen Dank.

(Beifall)


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