Prof. Dr. Sewing (als geladener Gast):
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte §
1 des Statuts für den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesärztekammer
zitieren:
Zu ihrer Beratung in allen Fragen der medizinischen
Wissenschaft errichtet die Bundesärztekammer als ständigen
Ausschuß einen "Wissenschaftlichen Beirat", der
aus namhaften Persönlichkeiten der medizinischen Wissenschaft
und der Hochschule gebildet wird.
In § 2 des Statuts heißt es:
Der Wissenschaftliche Beirat hat die Aufgabe,
die Bundesärztekammer in allen wissenschaftlichen Fragen
zu beraten. Dabei soll er den Vorstand der Bundesärztekammer
unterstützen in seiner Meinungsbildung zu medizinisch-wissenschaftlichen
Grundsatz- und Einzelfragen, die ihm vom Vorstand vorgelegt werden
...
Der Wissenschaftliche Beirat hat den Auftrag erhalten, sich mit
dieser Frage auseinander zu setzen. Der Wissenschaftliche Beirat
der Bundesärztekammer tut dieses auch und nimmt diesen Auftrag
außerordentlich ernst. Er ist auch bereit, ihn mit aller Verantwortung,
die damit verbunden ist, wahrzunehmen.
Diese Beratungen im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesärztekammer
sind in vollem Gange. An ihnen sind nicht nur, wie man vielleicht
vermuten kann, Spezialisten der verschiedenen Disziplinen beteiligt,
sondern wir haben uns eines breit gefächerten Sachverstands
aus den Bereichen der Jurisprudenz, der Ethik, der Philosophie,
der Theologie und natürlich auch der Medizin bedient.
Ich wünsche mir sehr, dass der Deutsche Ärztetag respektiert,
dass diese Arbeit vielleicht abgeschlossen sein sollte, bevor man
sich ein endgültiges Bild zu so schwierigen und zu so sensiblen
Fragen wie der Präimplantationsdiagnostik und der Stammzellenforschung
macht, damit der Deutsche Ärztetag - dazu hat er das Recht
und auch die Pflicht - eine ausgewogene Position vertreten kann.
Man sollte nicht in einem schnellen Verfahren zu einer Stellungnahme
kommen, die möglicherweise dem derzeitigen Diskussionsstand
nicht gerecht wird.
Vielen herzlichen Dank.
Prof. Dr. Hoppe, Präsident:
Danke schön, Herr Sewing. - Jetzt Frau Dr. Bühren vom
Vorstand.
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