TOP I : Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik
2. Tag: Mittwoch, 23. Mai 2001 Vormittagssitzung

Dr. Metke, Baden-Württemberg:

Genau deswegen habe ich mich noch einmal gemeldet. In der Raschheit und in der Aufgeregtheit einer Rede vor diesem Gremium ist mir dieser schlimme Satz unterlaufen: Behindertes Leben hat keinen Eigenwert. Das ist ein schlimmer Satz. Ich bitte in aller Form darum, dass ich ihn zurücknehmen darf. Was ich meinte und ausdrücken wollte, was mir aber in der Aufregung nicht gelungen ist - es ist nicht so einfach, hier oben zu sprechen, zumindest für mich nicht -, ist Folgendes. Das Leid und die Tragik eines behinderten Lebens kann ich für den Betroffenen als nichts Positives empfinden. So wollte ich es ausdrücken. Das sollte meine Argumentation dafür sein, dass es die ureigene ärztliche Aufgabe ist, diese Katastrophe so früh wie möglich zu verhindern, wenn wir es können.

Mein Schwerpunkt in der Alltagsarbeit liegt in der Betreuung von Schwerbehindertenheimen. Ich kann in dem Leid, wie man dort lebt, nichts Positives erkennen. Deswegen meinte ich, dass das Leid und die Tragik als solche nichts Positives sind, sodass es deswegen wichtig ist, wenn wir es können, wie bei einer Interruptio aus medizinischer Indikation, dieses zu verhindern.

Deswegen bitte ich, diesen schlimmen Satz, den ich anders meinte, einfach zu vergessen und zu streichen, da er völlig an dem vorbeiging, was ich sagen wollte. Diese Korrektur wird hoffentlich erlaubt sein, wenn ich sie darlege.

Vielen Dank.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Vielen Dank, Herr Metke. Das ehrt Sie sehr. Ich glaube, wir haben das alles verstanden. - Jetzt bitte Frau Schlang.

© 2001, Bundesärztekammer.