TOP II: Ausbeutung junger Ärztinnen und Ärzte

2. Tag: Mittwoch, 23. Mai 2001 Nachmittagssitzung

Prof. Dr. Lob, Bayern:

Sehr verehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Nehmen Sie bitte den Antrag II-27 zur Hand und lesen Sie ihn durch, während ich ihn erkläre. Wir haben vonseiten der jungen Ärzte schwerwiegende Fehler im System geschildert bekommen. Auch ältere Kolleginnen und Kollegen kennen diese Probleme. Wir haben die Lösung der Probleme an alle möglichen Adressaten übertragen: an die Krankenhausträger, an die Chefärzte, an die Bundesregierung, an die Ministerin. Der Antrag 27 richtet sich an uns selbst. Ich meine, die Studenten benötigen Informationen, um sich auch im Bereich der Berufspolitik entsprechend orientieren zu können und zu wissen, was sie später erwartet. Deshalb habe ich den Antrag gestellt, dass die Bundesärztekammer auch den Studenten das "Deutsche Ärzteblatt" zur Verfügung stellt.

Nun könnte ich mir vorstellen, dass alle Anträge zum Tagesordnungspunkt II durchgehen und nur derjenige, der uns selbst betrifft, der aber Kosten verursacht, abgelehnt wird. So ist es nicht gemeint. Das ist nicht nur ein rhetorischer Antrag. Wir sind in Deutschland 360 000 Ärzte. Jeder dieser Ärzte erhält das "Deutsche Ärzteblatt". Ich könnte mir vorstellen, dass jeweils vier Ärzte einen Studenten sozusagen mitziehen, damit auch dieser die entsprechenden Informationen erhält.

Man kann natürlich auch, um das Ganze nicht von vornherein zu torpedieren, Herrn Präsident Hoppe bitten, den ersten Satz des Antrags folgendermaßen zu ändern:

Der Vorstand der Bundesärztekammer wird aufgefordert zu prüfen, unter welchen Bedingungen den Medizinstudenten das Deutsche Ärzteblatt zur Verfügung gestellt werden kann.

Dann tun Sie sich vielleicht leichter. Aber wir werden Sie im nächsten Jahr fragen, ob Sie es getan haben.

Danke.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Danke schön. Ich ändere den Antrag in diesem Sinne bereits ab, weil ich vermute, dass Sie das beantragen wollen. Ist das richtig?

(Prof. Dr. Lob, Bayern: Ja!)

- Gut.

Jetzt hat sich Herr Dr. Koch aus Baden-Württemberg zur Geschäftsordnung gemeldet. Bitte schön.

© 2001, Bundesärztekammer.