TOP II: Ausbeutung junger Ärztinnen und Ärzte

2. Tag: Mittwoch, 23. Mai 2001 Nachmittagssitzung

Dr. Mitrenga, Nordrhein:

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte die Worte von Herrn Jonitz nachhaltig bekräftigen, der erklärt hat: Wir haben uns mit dieser Thematik, wenn auch nicht so konzentriert, bereits viermal beschäftigt, zuletzt 1998. Wir haben auf dem Deutschen Ärztetag mit, wie ich glaube, vier Gegenstimmen und zwei Enthaltungen einen Beschluss hinsichtlich der persönlichen Eignung bei der Befugniserteilung gefasst. Ich darf mit Genehmigung des Präsidenten zitieren:

Der Deutsche Ärztetag fordert die Landesärztekammern auf, bei der Befugniserteilung zur Weiterbildung in Universitätskliniken, Krankenhäusern und Praxen die persönliche Eignung ebenso hoch zu bewerten wie die fachliche Kompetenz. Kriterien für die persönliche Eignung sind: Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen für die Berufsausübung, z. B. Arbeitszeitrecht, die Einhaltung tarifrechtlicher Bestimmungen ...

Erwähnt werden sodann die Validierung der geleisteten Arbeit auf der Grundlage der Qualitätssicherung und die Sorge für kollegiale arbeitsteilige Arbeitsbedingungen.

Wir haben also Wesentliches, das in unserer Macht steht, getan, aber eben nicht alles.

Ich möchte an die Solidarität und das Verantwortungsbewusstsein der leitenden Ärzte an den Krankenhäusern - hier nehme ich die Ordinarien an den Hochschulen nicht aus - appellieren: Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Sie in leitender Funktion tätig sind, haben Sie Mut! Sie sind stärker, als Sie glauben! Auf dem Weg des Lebens kann man den Wind nicht immer im Rücken haben. Auch den jungen Kolleginnen und Kollegen bläst er zurzeit ins Gesicht.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Schönen Dank, Herr Mitrenga. - Jetzt bitte Herr Kossow aus Niedersachsen.

© 2001, Bundesärztekammer.