TOP III: Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung

3. Tag: Donnerstag, 24. Mai 2001 Nachmittagssitzung

Dr. Tempka, Berlin:

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Kollege Hoffert! Liebe Damen und Herren Kolleginnen und Kollegen! Wir brauchen in Anbetracht der herrschenden Situation in der orthopädischen und der unfallchirurgischen Weiterbildung jetzt ein Votum. Es gibt Kolleginnen und Kollegen in Abteilungen, die bereits zusammengelegt wurden, wo in absehbarer Zeit Probleme auftreten werden. Insofern halte ich es für völlig inakzeptabel, dem eben gestellten Antrag zu folgen. Ich bitte Sie daher, gegen diesen Antrag zu stimmen.

Danke.

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Schönen Dank. - Dann stimmen wir über den Antrag von Herrn Hoffert ab, alle Anträge mit Ausnahme des Antrags 36 mit Schluss der Debatte zu bedenken und an den Vorstand zu überweisen. Nur der Antrag 36 soll weiter behandelt und dann abgestimmt werden. Wer möchte diesem Geschäftsordnungsantrag zustimmen? - Wer ist dagegen? - Das Erste war deutlich die Mehrheit. Wer enthält sich? - Dann ist so beschlossen.

Ich frage jetzt die Redner, die auf der Liste stehen, einzeln ab. Diejenigen, die nicht zum Antrag 36 sprechen wollen, mögen sagen, dass sie ihre Wortmeldung zurückziehen, weil sich ihr Wortbeitrag nicht auf Antrag 36 bezieht.

Ich möchte Sie aber bitten, Herrn Professor Encke, den Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, als geladenen Gast zu Wort kommen zu lassen. Er möchte kurz seine Meinung zu dieser ganzen Thematik und zur weiteren Behandlung der Weiterbildungsordnung darstellen. Wir haben ihn extra eingeladen, zu uns zu kommen.

Zu Antrag 36 hat sowieso Herr Dr. Hess, der Hauptgeschäftsführer der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, das Wort, den wir auch eingeladen haben. Ich bitte Sie, beide Herren zu Wort kommen zu lassen. Bei Herrn Dr. Hess ist es kein Problem, weil er zu Antrag 36 sprechen wird. Hat jemand etwas dagegen, dass wir so verfahren? - Sie sind einverstanden. Ich bedanke mich.

Ich frage jetzt Herrn Pickerodt, ob sich seine Wortmeldung erledigt hat oder ob er sprechen möchte. - Kurz zu Antrag 36. Bitte.

Dr. Pickerodt, Berlin:

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich glaube, ich überschreite nicht meine Kompetenzen, wenn ich den Verfassern des Antrags 36 zusichere, dass die Weiterbildungsgremien der Bundesärztekammer selbstverständlich den Beschluss der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung mit berücksichtigen. Ich glaube, Herr Koch wird nichts dagegen haben. Diese Gremien berücksichtigen alle relevanten Beschlüsse und Forderungen der Fachgesellschaften, natürlich insbesondere auch der KBV. Insofern, denke ich, kann sich dieser Antrag, da das der wesentliche Unterschied zum Vorstandsantrag ist, damit eigentlich erledigen.

Ich danke Ihnen.

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Danke schön, Herr Pickerodt. - Herr Mitrenga, möchten Sie zu Antrag 36 sprechen? - Nein. Herr Drexler wollte sich zur Inneren Medizin und zur Allgemeinmedizin äußern. Ich glaube, auch das ist durch die Überweisung an den Vorstand erledigt. - Herr Zimmer? - Nicht dazu. Herr Professor Adam? - Hat sich auch erledigt. Frau Dr. Tempka, möchten Sie dazu sprechen? - Bitte schön.

Dr. Tempka, Berlin:

Sehr geehrte Damen und Herren! Ich will Ihnen überhaupt nicht absprechen, dass hinter dem Ansinnen, das sich hinter dem Antrag 36 verbirgt, genauso ehrenwerte Motive existent sind, wie das bei den Anträgen, die Sie gerade alle abgelehnt haben, der Fall ist. Ich finde es wirklich bedenklich, dass wir uns hier auf ein Zeitspiel einlassen, mit dem Risiko, dass die Regelungen, die wir treffen müssen, anderenfalls von der Staatsmacht getroffen werden. Ich finde es hochgradig bedenklich, dass Fachbereichen, die, wie sie bewiesen haben, bereit und auch in der Lage sind, neue Wege zu beschreiten, die Möglichkeit der schnellen Umsetzung im Sinne der jungen Kolleginnen und Kollegen genommen wird.

Das finde ich extrem bedenklich. Ich glaube, dass es ausgesprochen schade ist, dass wir dieses thematisch wegen eines einzigen Antrags überhaupt nicht mehr bearbeiten dürfen.

(Vereinzelt Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Schönen Dank, Frau Tempka. - Jetzt bitte Herr Thierse.

© 2001, Bundesärztekammer.