TOP III: Novellierung der (Muster-)Weiterbildungsordnung

3. Tag: Donnerstag, 24. Mai 2001 Nachmittagssitzung

Prof. Dr. Kunze, Bayern: Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte auf den Antrag 36 unter einem besonderen Gesichtspunkt hinweisen. Der Antrag ist sehr klar und deutlich, hat aber eine lange Begründung. Diese lange Begründung umfasst mehrere Punkte. Am Ende steht ein für mich ganz wesentlicher Punkt, nämlich die Aufforderung, dass die neue Weiterbildungsordnung inhaltlich die Vorgaben der vertragsärztlichen Gesetzgebung zu beachten habe. Das heißt also, dass sie die hausärztliche und die fachärztliche Versorgung berücksichtigen muss.

Ich will nicht dagegen sprechen, aber eines ist für mich in dieser Frage unklar und da müssen wir uns als Ärzteschaft klar bekennen: Eine Weiterbildungsordnung, welche die Vorgaben einer hausärztlichen und einer fachärztlichen Versorgung berücksichtigt, bedeutete eine Weiterbildung zum Hausarzt. In diese Richtung geht ja auch der Antrag von Herrn Kollegen Dietz aus Bayern, nämlich dass dies berücksichtigt werden müsste. Nicht, dass ich es ablehnen möchte, aber das ist für mich relativ schwer verständlich; denn die Gruppe der Hausärzte ist in § 73 definiert. Dort finden sich die Kinderärzte in der Gruppe der Hausärzte. Die Kinderärzte sind nach der Weiterbildungsordnung aber Fachärzte.

Ich glaube, insofern kann man die Aufforderung, die dieser Antrag enthält, dass man die Vorgaben des Gesetzes zur hausärztlichen und fachärztlichen Versorgung bei der Weiterbildungsordnung zu berücksichtigen hat, nur schwer umsetzen. Weil das so schwer ist, möchte ich an Sie alle appellieren, hier nicht die gesamte Weiterbildungsordnung auf den Sankt-Nimmerleins-Tag zu verschieben. Diese Frage ist nämlich sehr schwer zu klären. Die anderen Fächer leiden darunter. Ich kann nur Herrn Kollegen Lob unterstützen: Die chirurgischen Fächer haben ein Konzept vorgelegt. Das ist abstimmungsfähig und es sollte so schnell wie möglich - wie auch bei anderen Fächern - verabschiedet werden. Wir können es uns nicht leisten, mit der gesamten Verabschiedung zu warten, bis das Problem Hausarzt/Facharzt gelöst ist.

Vielen Dank.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Danke schön. - Der nächste Redner ist Herr Dr. Hess, der Hauptgeschäftsführer der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Bitte schön.

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