TOP IX: Wahl des Tagungsortes für den
107. Deutschen Ärztetag 2004

4. Tag: Freitag, 25. Mai 2001 Nur Vormittagssitzung

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Meine Damen und Herren! Ich begrüße Sie heute Morgen sehr herzlich. Ich freue mich, dass wir wieder in so großer Zahl zusammengekommen sind, und hoffe, dass wir noch einige Stunden zügiger Beratung miteinander verbringen können.

Ich begrüße ganz herzlich den Ehrenpräsidenten des diesjährigen Ärztetages, Herrn Sanitätsrat Dr. Engelhard,

(Beifall)

und den Ehrenpräsidenten der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages, Herrn Professor Vilmar, der auch wieder anwesend ist. Herzlich willkommen!

(Beifall)

Bevor wir in die Tagesordnung einsteigen, möchte ich Herrn Sanitätsrat Dr. Engelhard das Wort geben. Er möchte als Ehrenpräsident dieses 104. Deutschen Ärztetages einige Worte an uns richten. Bitte schön, Herr Engelhard.

San.-Rat Dr. Engelhard, Ehrenpräsident des 104. Deutschen Ärztetages:

Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Es mag ein wenig paradox erscheinen, wenn ich hier heute am Schlusstag ein paar Worte an Sie richte und dabei auf Gedanken aus meinem Grußwort zum diesjährigen Ärztetag zurückgreife, das möglicherweise kaum jemand gelesen hat. So war das ja bei mir früher auch. Es wird auch hier das Echo nicht sehr groß sein. Aber es kann ja wohl ein wenig ein vorweggenommenes Fazit gewesen sein.

Kein Krieg der Ärzte, der Krieg hat nicht stattgefunden - dieses Schlagwort erinnert Sie vielleicht daran, dass vor Wochen eine große deutsche Tageszeitung in der Diskussion um die Bioethik versucht hat - aus welchen Gründen auch immer -, unterschiedliche Auffassungen führender Vertreter der Ärzteschaft zu diesen bioethischen Fragen zum Anlass zu nehmen, den Dissens zu einem fundamentalen Gegeneinander aufzubauschen. Es wurde vom "Krieg der Ärzte" geschrieben, den Ärzten wurde "Hilflosigkeit" unterstellt. Es wurde plakativ geäußert: Sie wissen nicht mehr weiter.

Dass solche Zitate für eine Diskussion der grundlegenden Fragen schädlich sein könnten, vor allem wenn es um so Grundlagenfragen wie Bioethik geht, dass sie in einer kontroversen Debatte Unfaires auslösen könnten, ist klar.

Unser Ärztetag hat bewiesen, dass die Unterstellungen grundlos waren. Der Verlauf der Aussprache hat in seltener Eindrücklichkeit gezeigt, dass sich die Ärzte nicht um diese Fragen herumdrücken, sondern zur Lösung der ethischen Konflikte, die sich aus der Forschung in Medizin und Biologie ergeben, intensiv beitragen.

Ich bin dankbar für den Verlauf dieser Diskussionen. Das gilt genauso für Art und Inhalt, wie sich alle dem Thema der Ausbeutung junger Ärztinnen und Ärzte gestellt haben, vor allem aber auch unter Berücksichtigung eigenen fehlerhaften Verhaltens unter Standeskollegen. Aber damit sollte es nicht genug sein. Im berufsethischen Miteinander des Handelns muss man sich als Arzt, der doch ständig im Spannungsfeld zwischen Idealismus, Ideologie und Ökonomie wirkt, immer wieder die Frage vorlegen - ich stelle sie mir auch am Ende eines fast 50-jährigen Berufslebens -, ob wir noch ein gutes ärztliches Gewissen haben dürfen oder ob man nicht doch gelegentlich ein wenig ein schlechtes Gewissen haben muss.

Schließlich sollten wir heute und in Zukunft nicht vergessen: Unsere Solidarität miteinander und auch mit den Mitmenschen darf nicht ein Fremdwort werden oder gar verloren gehen.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident:

Vielen Dank, Herr Ehrenpräsident Engelhard, für diese mahnenden Worte.

Meine Damen und Herren, wir steigen jetzt in die Behandlung der Tagesordnung ein. Ich möchte Sie zunächst bitten, damit einverstanden zu sein, dass wir den Punkt IX, nämlich die Wahl des Tagungsorts für den 107. Deutschen Ärztetag 2004, vorziehen, damit wir wissen, wohin wir 2004 zu gehen haben; nicht, dass wir nachher keinen Tagungsort gewählt haben und alle den Platz suchen, wo wir uns treffen. Dann ist es besser, das heute getan zu haben, und zwar in einer Situation, in der wir sicher beschlussfähig sind.

Ich rufe also Tagesordnungspunkt IX auf:

Wahl des Tagungsortes für den 107. Deutschen Ärztetag 2004

Wir haben eine Einladung aus Bremen. Ich bitte die Präsidentin der Ärztekammer Bremen, uns das näher vorzustellen. Bitte schön.

© 2001, Bundesärztekammer.