Dr. Junker, Westfalen-Lippe:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Nach der vorhergegangenen
kritischen Rede möchte ich an dieser Stelle betonen, dass ich
Ihre Rede, Herr Professor Hoppe, folgendermaßen bewerten möchte:
Hätten Sie diese Rede bei uns im NAV-Virchow-Bund gehalten,
wären Sie genauso mit Standing Ovations bedacht worden. Ich
danke Ihnen dafür.
Ich habe nach der Eröffnungsveranstaltung mehrere Teilnehmer
gefragt, was sie von der Rede der Frau Ministerin im Gedächtnis
behalten haben. Kaum jemand hat mir sagen können, was der Inhalt
dieser Rede war. Hier sieht man die Unterschiede in der Wertigkeit.
Ich hätte mir persönlich gewünscht, dass dieses Engagement
und diese Prononciertheit, das Sie als Sprecher der Ärzteschaft
an den Tag gelegt haben, in den vergangenen Monaten auch von der
KBV gezeigt worden wären. Ich habe das vermisst. Ich glaube,
auch die Basis der Ärzteschaft hat dieses vermisst. Das hat
die Meinung bestärkt - das möchte ich persönlich
differenzierter betrachten -, dass die Ärztekammer wohl doch
die bessere Vertretung der Ärzteschaft ist. Das hätte
nicht zu sein brauchen.
Ich bitte die anwesenden Pressevertreter, die vorangegangene Kontrarede
nicht als die Meinung eines großen Teils der Ärzteschaft
anzusehen, wie das bei früheren Ärztetagen schon der Fall
war. Das war sie sicherlich nicht.
Trotzdem erlauben Sie mir noch eine kurze Kritik. Noch nie wurde
nach meiner Beobachtung ein Ärztetag in den Landesärztekammern
so schlecht vorbereitet wie dieses Mal. Wir hatten in den Ausschüssen
nichts an Material. Wir sind zum Teil allerdings von den Fachverbänden
mit teuren und hochwertigen Hochglanzbroschüren bestückt
worden, aber beispielsweise vom Kompromissmodell der Bundesärztekammer
haben wir über die Landesärztekammern nichts erfahren.
Ich rege an, dass man es zukünftig wieder so macht wie früher:
Früher haben wir bereits ein halbes Jahr vor dem Ärztetag
in den entsprechenden Fachausschüssen in den Ländern über
die anstehenden Themen geredet und haben unsere Meinung kundgetan.
Es war schon vordiskutiert und vorab geregelt. Das finde ich gut,
da ja die Bundesärztekammer eine Arbeitsgemeinschaft der Landesärztekammern
ist. Diese Differenzierung würde ich gern wieder fortsetzen.
Danke sehr.
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank, Herr Junker, auch für den Hinweis. - Der
nächste Redner ist Herr Baumgärtner aus Baden-Württemberg.
Bitte schön.
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