Dr. Lutz, Bayern:
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen!
Ich möchte zum Antrag I-7 sprechen. Er betrifft die DRGs, zu
denen ja schon viel gesagt wurde. Ich möchte Sie auf ein ganz
spezielles Problem hinweisen, das sich entwickelt, wenn der Patient
das Krankenhaus verlässt. Wir sehen hier für die ambulante
Pflege eine ganz gewaltige Gefahr auf uns zukommen, nämlich
dass die ambulanten Pflegekräfte mit dem, was auf sie zukommt,
letzten Endes überfordert sein könnten, wenn die Patienten
sozusagen blutig entlassen werden. Dann haben die Pflegedienste
die große Aufgabe, zu Hause kurzfristig alles zu regeln, die
Patienten unterzubringen, alles zu ordnen. Aber nach zwei Tagen
stellt sich dann heraus, dass es so doch nicht funktioniert. Dann
kann man nur sagen: Es war eine vergebliche Liebesmüh.
Auch im ambulanten Pflegebereich können die Kosten nicht gedeckt
werden. Wenn auf die Pflegedienste derartige Aufgaben zusätzlich
zukommen, ist die Aufgabe nahezu nicht mehr zu bewältigen.
Auch die Angehörigen, die den Patienten in die häusliche
Pflege aufnehmen, werden schnell überlastet. Früher war
es häufig so, dass die Patienten am Wochenende noch im Krankenhaus
blieben; darauf hat der Herr Präsident heute Vormittag bereits
hingewiesen. Nun aber werden sie am Freitagmittag kurzfristig entlassen.
Die Patienten erhalten vielleicht noch ein Medikament für den
Nachmittag; anschließend ist der Hausarzt für die Versorgung
zuständig und muss den Pflegedienst mit organisieren. Hier
kommen ganz gewaltige Probleme auf uns zu.
Aus diesem Grunde beantrage ich, den Antrag I-7 des Vorstands der
Bundesärztekammer im vorletzten Absatz auf der zweiten Seite
folgendermaßen zu ergänzen:
Dabei sollen im Besonderen auch die Probleme
der nachstationären ambulanten Versorgung und der dabei notwendigen
häuslichen Pflege berücksichtigt werden.
Ich bitte Sie, diesen Antrag zu unterstützen, nicht zuletzt
auch im Hinblick darauf, dass ich die Krankenhäuser auffordere,
mit den regionalen Pflegediensten in Kontakt zu treten, um diese
Probleme auch im Zusammenhang mit den DRGs zu berücksichtigen,
damit wir nicht im luftleeren Raum agieren.
Vielen Dank.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank, Herr Lutz. Geben Sie uns das bitte noch schriftlich.
- Das Wort hat jetzt Frau Dr. Berendes aus Westfalen-Lippe. Bitte
sehr.
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