Dr. Berendes, Westfalen-Lippe:
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr
Professor Hoppe, ich habe mich über Ihre sehr aufschlussreiche
und humorvolle Rede gefreut. Sie hat mir vieles gebracht. Ich höre
Ihnen sehr gern zu.
Bei der Ministerin habe ich einige Knackpunkte vermisst. Aber darauf
möchte ich nicht weiter eingehen, sondern mich dem Thema AiP
zuwenden. Ich gehöre zu einer der ersten, die damals den AiP
zu absolvieren hatten. An Stellen war damals kein Mangel. Alles
wartete auf den Billigarzt und die Billigärztin. Auch Überstunden
und Nachtdienste wurden zuhauf angeboten. Die Vergütung war
damals wie heute mit 8 DM bzw. 4 Euro je Stunde beschämend.
Zum Glück hatte ich damit keine Familie zu finanzieren, da
ich aus beruflichen Gründen die Familiengründungsphase
bzw. Kinderphase nach hinten verschoben habe. Anderenfalls hätte
ich, um die Familie zu ernähren, Sozialhilfe beantragen müssen,
wie das viele andere leider tun mussten. Glücklicherweise ist
die Entgeltsituation durch die Realität mittlerweile eingeholt
worden. Zunehmend werden AiPs übertariflich bezahlt. Aber das
ist uns ja weitaus nicht genug.
Ich bitte Sie, die Anträge I-4 und I-5 des Vorstands sowie
den Antrag I-10 des Marburger Bundes zu unterstützen. Ich bitte
Sie, auch die noch nicht umgedruckt vorliegenden Anträge des
Marburger Bundes zu unterstützen. Ich fordere hiermit eine
zügige Kündigung der Entgelttarifverträge zum 31.
Oktober 2002 und eine Vergütung des AiP nach BAT II, ferner
eine zügige Änderung der Bundesärzteordnung, notfalls,
wie es Herr Professor Hoppe vorgeschlagen hat, im Sondergesetzgebungsverfahren.
Ich denke, diese anachronistische Einrichtung des AiP gehörte
bereits gestern abgeschafft. Ich glaube, darin sind wir uns alle
einig.
Danke.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Vielen Dank, Frau Kollegin Berendes. - Jetzt bitte Herr Kollege
Ottmann aus Bayern.
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