Dr. Müller-Dannecker, Berlin:
Ich möchte nur ganz kurz zu dem Beitrag von Frau Haus Stellung
nehmen. Frau Haus hat etwas beschrieben, was mir viele Kolleginnen
und Kollegen aus der Praxis ebenfalls beschrieben haben, nämlich
dass sie ein Problem damit haben, den Patienten zu erklären,
warum sie jetzt dieses oder jenes verordnen bzw. nicht verordnen.
Das ist heutzutage viel öfter der Fall, weil die Patienten
das Gefühl haben, sie seien das Opfer irgendwelcher Sparmaßnahmen.
Das können sie vielleicht bei anderen akzeptieren, bei sich
selber aber nicht.
Aus meiner Sicht besteht der einzige Ausweg aus dem Dilemma darin,
dass wir - damit mache ich mich sicherlich unbeliebt - etwas in
der Hand haben, was wir den Patienten sagen können, nämlich:
Wir dürfen gar nicht anders verordnen, denn was nicht in der
Liste steht, müssen Sie selber bezahlen. Natürlich sind
wir verpflichtet, nur das medizinisch Notwendige zu verordnen. Aber
die Patienten werden den Verdacht nicht los, dass es etwas mit unserem
Geldbeutel zu tun hat. Wir können sehr oft den Patienten nur
schlecht vermitteln, dass das Regressrisiko bei den Niedergelassenen
liegt.
Deshalb finde ich, dass eine Positivliste gerade in der Arzt-Patient-Beziehung
sehr hilfreich wäre. Natürlich weiß ich, dass viele
Kolleginnen und Kollegen dagegen sind.
Danke.
(Vereinzelt Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank, Frau Müller-Dannecker. - Jetzt bitte noch
einmal Herr Kollege Lipp aus Sachsen.
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