Ruebsam-Simon, Baden-Württemberg:
Ich möchte ausdrücklich die Variante B des Antrags I-2
unterstützen. Ich halte dies für einen ernsthaften Versuch,
das Problem in die ärztliche Diskussion einzubringen und zu
implementieren. Wir dürfen nicht vergessen, dass die GKV von
Anfang an sozialpolitisch gedacht war. Bismarck hat ja die Sozialversicherung
gegen die Sozialdemokratie entwickelt. Es hat also immer auch diesen
Aspekt gegeben.
Ich möchte jetzt noch die Zahl liefern, die ich Ihnen vorhin
schuldig geblieben bin, was die Nachhaltigkeitslücke anbelangt.
Bei Variante A ergibt sich von unserer Generation zur nächsten
ein Fehlbetrag in Höhe von 65 Prozent des Bruttoinlandsprodukt.
Das sind 2,5 Billionen DM für die nächste Generation.
Unterstellt ist dabei eine Steigerung in Höhe von 1,5 Prozent.
Bei Variante B ergeben sich 8,2 Billionen DM, also 167 300 DM pro
Individuum. Das ist die Nachhaltigkeitslücke in der Pflegeversicherung.
So viel zu den Zahlen.
Man muss auch bedenken, dass das Modell der Vereinten Krankenversicherung
von einem Finanzbedarf von ungefähr 25 bis 40 Milliarden DM
ausgeht, aber gestreckt auf 16 Jahre, und dass innerhalb dieses
Systems schon heute Umverteilungen in Höhe von 30 Milliarden
DM erfolgen. Ich persönlich glaube, dass es langfristig zur
Kapitaldeckung als einer demographiesicheren Variante keine Alternative
geben wird. Das sieht man an der Riester-Rente, wo das auch schon
eingeführt wurde. Diese Diskussion wird aufkommen; es wird
nur noch eine Weile dauern.
Schließlich noch eine Bemerkung zum Begriff der Solidarität.
Man muss fragen dürfen, ob jemand, der bewusst seine Gesundheit
ruiniert, solidarisch abgefedert werden muss.
Vielen Dank.
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank, Herr Ruebsam-Simon. - Wir haben jetzt das Ende
unserer Beratungszeit erreicht. Herr Josten, möchten Sie noch
kurz etwas sagen?
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