Dr. Schleu, Bayern:
Herr Präsident! Liebe Kollegen und Kolleginnen! Auch ich möchte
Ihnen für Ihre Rede danken, Herr Professor Hoppe. Sie machen
mit Ihrem feinen Humor die Realität unseres ärztlichen
Alltags, bei dem so viel Diskrepanz zwischen den erklärten
Zielen und dem, was bereits jetzt in einer spürbar schlechter
werdenden Patientenversorgung Realität ist, besteht, ein Stück
erträglicher. Die Realität ist bereits heute manchmal
bitter.
Ich möchte auf den Umstand zurückkommen, dass 20 Prozent
der Medizinstudenten zwar ihr Studium abschließen, aber nicht
den Arztberuf ergreifen. Dies verursacht volkswirtschaftliche Kosten.
Ich habe mir erlaubt, das gestern auszurechnen: Das kostet 1 Milliarde
DM pro Jahr. Diese Summe kommt letzten Endes nicht der Volksgesundheit
zugute.
Weitere 2 000 Studenten brechen ihr Studium mittendrin ab. Auch
das kostet den Staat eine Menge Geld. Wir wissen eigentlich nichts
darüber, warum diese angehenden Kollegen und Kolleginnen das
tun. Zusammen mit Herrn Dr. Ottmann möchte ich den Antrag unterstützen,
zu untersuchen, warum Studenten heute ihr Studium nicht mehr zu
Ende bringen bzw. nicht den Arztberuf ergreifen. Wir wissen es nicht,
wir spekulieren darüber. Dazu gab es gestern eine Menge Redebeiträge.
Es gibt eine Menge Spekulationen darüber, wo die Ursachen liegen
könnten. Aber letztlich ist es nicht genau untersucht. Es ist
wichtig, die Motivation sowohl der Studenten als auch der Studienabbrecher
zu untersuchen.
Vielen Dank
(Vereinzelt Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Vielen Dank, Frau Schleu. - Der nächste Redner ist Herr Kollege
Windau aus Sachsen.
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