TOP I : Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik

2. Tag: Mittwoch, 29. Mai 2002 Vormittagssitzung

Dr. Schleu, Bayern:

Herr Präsident! Liebe Kollegen und Kolleginnen! Auch ich möchte Ihnen für Ihre Rede danken, Herr Professor Hoppe. Sie machen mit Ihrem feinen Humor die Realität unseres ärztlichen Alltags, bei dem so viel Diskrepanz zwischen den erklärten Zielen und dem, was bereits jetzt in einer spürbar schlechter werdenden Patientenversorgung Realität ist, besteht, ein Stück erträglicher. Die Realität ist bereits heute manchmal bitter.

Ich möchte auf den Umstand zurückkommen, dass 20 Prozent der Medizinstudenten zwar ihr Studium abschließen, aber nicht den Arztberuf ergreifen. Dies verursacht volkswirtschaftliche Kosten. Ich habe mir erlaubt, das gestern auszurechnen: Das kostet 1 Milliarde DM pro Jahr. Diese Summe kommt letzten Endes nicht der Volksgesundheit zugute.

Weitere 2 000 Studenten brechen ihr Studium mittendrin ab. Auch das kostet den Staat eine Menge Geld. Wir wissen eigentlich nichts darüber, warum diese angehenden Kollegen und Kolleginnen das tun. Zusammen mit Herrn Dr. Ottmann möchte ich den Antrag unterstützen, zu untersuchen, warum Studenten heute ihr Studium nicht mehr zu Ende bringen bzw. nicht den Arztberuf ergreifen. Wir wissen es nicht, wir spekulieren darüber. Dazu gab es gestern eine Menge Redebeiträge. Es gibt eine Menge Spekulationen darüber, wo die Ursachen liegen könnten. Aber letztlich ist es nicht genau untersucht. Es ist wichtig, die Motivation sowohl der Studenten als auch der Studienabbrecher zu untersuchen.

Vielen Dank

(Vereinzelt Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Vielen Dank, Frau Schleu. - Der nächste Redner ist Herr Kollege Windau aus Sachsen.

© 2002, Bundesärztekammer.