Dr. Jonitz, Vorstand der Bundesärztekammer:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich spreche zur Drucksache
I-39 betreffend die Lohnnebenkosten. Sie alle kennen das oft vorgebrachte
Argument, dass durch eine Erhöhung der Beitragssätze der
Wirtschaftsstandort Deutschland wegen der Erhöhung der Lohnnebenkosten
gefährdet sei. Ich habe in diesem Antrag ein Beispiel dafür
aufgeführt, dass dies definitiv nicht so ist. Die gesamten
Kosten der GKV machen ungefähr 1 Prozent des Bruttoproduktionswertes
einer in Deutschland produzierten Ware aus. Das heißt, wenn
wir die Beitragssätze in der gesetzlichen Krankenversicherung
um 10 Prozent erhöhten, stiegen die Kosten für die Wirtschaft
um 1 Promille. Ein Produkt, das bisher 1 000 DM gekostet hat, würde
dann 1 001 DM kosten. Die Aussage, eine Erhöhung der Lohnnebenkosten
durch eine Steigerung der Krankenkassenbeiträge würde
den Wirtschaftsstandort Deutschland gefährden, ist lächerlich.
Ich bitte Sie, den Antrag I-39 zu unterstützen. Ich fordere
die Arbeitgeberverbände an dieser Stelle freundlich auf, sich
an der Diskussion über die Gesundheitsreform sachlich zu beteiligen.
Danke.
(Vereinzelt Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Vielen Dank, Herr Jonitz. - Der nächste Redner ist Herr Henke
vom Vorstand der Bundesärztekammer.
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