TOP I : Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik

2. Tag: Mittwoch, 29. Mai 2002 Vormittagssitzung

Dr. Jonitz, Vorstand der Bundesärztekammer:

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich spreche zur Drucksache I-39 betreffend die Lohnnebenkosten. Sie alle kennen das oft vorgebrachte Argument, dass durch eine Erhöhung der Beitragssätze der Wirtschaftsstandort Deutschland wegen der Erhöhung der Lohnnebenkosten gefährdet sei. Ich habe in diesem Antrag ein Beispiel dafür aufgeführt, dass dies definitiv nicht so ist. Die gesamten Kosten der GKV machen ungefähr 1 Prozent des Bruttoproduktionswertes einer in Deutschland produzierten Ware aus. Das heißt, wenn wir die Beitragssätze in der gesetzlichen Krankenversicherung um 10 Prozent erhöhten, stiegen die Kosten für die Wirtschaft um 1 Promille. Ein Produkt, das bisher 1 000 DM gekostet hat, würde dann 1 001 DM kosten. Die Aussage, eine Erhöhung der Lohnnebenkosten durch eine Steigerung der Krankenkassenbeiträge würde den Wirtschaftsstandort Deutschland gefährden, ist lächerlich.

Ich bitte Sie, den Antrag I-39 zu unterstützen. Ich fordere die Arbeitgeberverbände an dieser Stelle freundlich auf, sich an der Diskussion über die Gesundheitsreform sachlich zu beteiligen.
Danke.

(Vereinzelt Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Vielen Dank, Herr Jonitz. - Der nächste Redner ist Herr Henke vom Vorstand der Bundesärztekammer.

© 2002, Bundesärztekammer.