Dr. Deeg, Baden-Württemberg:
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich
spreche zum Vorstandsantrag auf Drucksache I-1. Ich bitte Sie, diesem
Vorstandsantrag unverändert zuzustimmen. Ich kann überhaupt
nicht nachvollziehen, warum Herr Dietrich hier gesagt hat, das sei
nicht begründet. Vermutlich hat er den Antrag nur nicht richtig
verstanden. Das ist für mich die einzige Erklärung.
(Beifall)
Ich bin der Meinung, dass wir Ärzte uns nicht weiter am Nasenring
der Ausgabenentwicklung durch die Arena führen lassen sollen,
weil, wie wir hinlänglich vernommen haben, steigende Gesundheitsausgaben
bei einer so alternden Bevölkerung etwas vollkommen Normales
sind. Das ist auch nichts Schlechtes, weil das Gesundheitswesen
ein beachtlicher Wirtschaftszweig ist. Wenn die Politiker durch
die gegenwärtige Politik dabei sind, diesen Wirtschaftszweig
kaputtzusparen, indem sie das Gesundheitswesen kaputtspart, ist
das ein Problem der Politik, mit dem wir uns auseinander setzen
müssen. Das ist einfach nicht der richtige Weg.
Die Gesundheitsquote - Herr Hoppe hat es gestern vollkommen richtig
gesagt - ist eine Größe, die sich in den entsprechenden
Volkswirtschaften langsam, aber sicher angleicht. Es stellt sich
die Frage, wie sich die entsprechenden Gesundheitswesen entwickeln.
Die Deutschen geben nach wie vor für das Tuning ihrer geliebten
Autos 10 Milliarden aus, 40 Milliarden für Glücksspiele,
50 Milliarden für Auslandsreisen. So gesehen sind die 40 Milliarden
Ausgaben für ärztliche Behandlung ein relativ kleiner
Posten. Da brauchen wir kein schlechtes Gewissen zu haben.
Die entscheidende Frage ist: Wer zahlt das in diesem System? Deshalb
ist der Antrag I-2 so wichtig. Unter Kapitel II.2 geht es um die
Neudefinition des Leistungsumfangs. Manches muss aus dem Leistungskatalog
aussortiert werden. Es muss die viel gepriesene Eigenverantwortung
der Patienten her.
Vielen Dank.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank, Herr Kollege Deeg. Das war die letzte Wortmeldung
in der Debatte.
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