Dr. Schleu, Bayern:
Sehr verehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Die Disease-Management-Programme sind schwierig; das haben wir an
der Vielzahl der Wortmeldungen dazu gesehen. Der Herr Präsident
hat gestern in seiner Eröffnungsrede den Verwaltungswahn und
den Dokumentationswahn angesprochen. Damit gehen Zeit für den
Patienten und Geld verloren. Es geht Behandlungszeit verloren.
Ich habe mir heute Morgen - das haben alle auf dem Tisch gehabt
- das Programm zum Diabetes mellitus angeschaut und war dann sehr
überrascht. Herr Professor Kolkmann, Sie haben in Ihrem Vortrag
auch auf den psychosomatischen Aspekt abgehoben. In allen Programmen
steht ein einziges Wort, das man vielleicht unter dem Begriff Psychosomatik
abhandeln kann, nämlich: Depression. Man soll nachschauen,
ob der Patient depressiv wird.
Es gibt eine Fülle von wissenschaftlichen Untersuchungen über
die Beteiligung von psychischen und psychosomatischen Faktoren am
Entstehen, am Verlauf und an der Bewältigung von chronischen
Erkrankungen. Bislang ist zumindest in diesem Programm dieser Umstand
überhaupt nicht oder nur unzureichend berücksichtigt.
Daher habe ich den Antrag II-4 gestellt, dass die Bundesärztekammer
Sorge dafür tragen soll, dass für die Akkreditierung der
Disease-Management-Programme dringend erforderlich ist, dass die
eben erwähnten Faktoren Berücksichtigung finden. Ich möchte
Sie herzlich um Zustimmung zu diesem Antrag bitten.
Vielen Dank.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank, Frau Schleu. - Als nächster Redner bitte
Herr Dietz aus Bayern.
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