Dr. Windhorst, Westfalen-Lippe:
Das ist natürlich ein hoher Erwartungsdruck. Ich glaube, ich
werde dem gerecht.
Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich wiederhole: Die deutsche Ärzteschaft
will die Einführung der Disease-Management-Programme auf der
Grundlage evidenzbasierter Leitlinien als Maßnahme zur Verbesserung
der Versorgung chronisch Kranker. Warum sage ich das? - Weil ich
den Pressespiegel von heute bereits gelesen habe und mich darüber
gewundert habe, was dort zu lesen ist, nämlich beispielsweise,
dass die deutsche Ärzteschaft das nicht will, dass sich im
Zusammenhang mit den neuen Programmen für chronisch Kranke
die Ärzte weigern, bestimmte Daten weiterzuleiten und die Patienten
zu behandeln. Das ist schon wieder ein Machwerk, das versucht, uns
in die Ecke zu drängen, wir verweigerten hier etwas. Ich will
nicht wiederholen, weshalb es anders ist. Ich möchte nur noch
einmal darauf hinweisen: Disease-Management-Programme mit strukturierter
Versorgung und qualitätsorientiert - ja.
Es gibt dazu einen Antrag von Herrn Kolkmann auf Drucksache II-3,
zu dem ich einen Entschließungsantrag gestellt habe, den Sie
nachher erhalten werden. Ich möchte den Antrag jetzt nicht
weiter erläutern. Mir ist es wichtig, dass dieser Antrag als
Ergänzung zu dem Antrag von Herrn Professor Kolkmann angenommen
wird, damit klar erklärt wird, warum wir die Verquickung mit
dem Risikostrukturausgleich nicht wollen.
Wenn wir die Selbstverwaltung auf den Prüfstand stellen, wie
Herr Hansen gesagt hat, müssen wir bedenken, was dabei herauskommt,
wenn die Rechtsverordnung von einigen Teilen der Ärzteschaft
akzeptiert wird, ohne dass Veränderungen im Bundesmanteltarifvertrag
erfolgen.
Alle Kossows, die meinen, sie müssten sich über den BdA
beteiligen, wollen im Rahmen des Programms alle 37 Daten liefern.
So machen sie sich zum Handlanger. Wir erwarten, dass die gesamte
Ärzteschaft die vorgesehenen Regelungen ablehnt. Wir müssen
erklären: Aus berufsethischen und berufsrechtlichen Gründen
sind wir gegen die Zersplitterung und Zerstörung des Arzt-Patienten-Verhältnisses.
Ich bitte Sie, meinen entsprechenden Antrag, der bald verteilt wird,
positiv zu bescheiden.
Danke schön.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Vielen Dank, Herr Windhorst. - Als nächster Redner bitte Herr
Lorenzen aus Baden-Württemberg.
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