Prof. Dr. Kolkmann, Referent:
Vielen herzlichen Dank für die lebhafte Diskussion und die
zahlreichen Anträge. Ich möchte nur auf einige Punkte
eingehen, und zwar zunächst auf die Psychosomatik. Obwohl ich
Pathologe bin, habe ich auf die hier bestehenden Wechselwirkungen
hingewiesen. Es liegen bei der ÄZQ eine Fülle von Anregungen
aus der Psychosomatik für die Disease-Management-Programme
vor. Wir werden alle diese Anregungen einbringen. Eine andere Frage
ist, ob sie Berücksichtigung finden; wir hoffen es.
In der Leitlinie steht unter der Überschrift "Therapieziele":
Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Lebensqualität. Dahinter
verbirgt sich natürlich auch die Psychosomatik. Das ist jedenfalls
unsere Ansicht.
Herr Hoffmann, der Begriff "Leitlinien" kommt aus der
Verkehrsmedizin. Wir müssten entsprechend statt "Korridor"
"Fahrstreifen" sagen. Das wäre weniger gut.
Ich möchte mich nun noch kurz Herrn Ruebsam-Simon zuwenden.
Ich glaube, die Gegenstrategie der deutschen Ärzteschaft mit
dem nationalen Leitlinienprogramm ist eine richtige Strategie, die
wir alle unterstützen müssen, weil solche nationalen Leitlinien
natürlich auch die Basis für eigene Disease-Management-Programme
sein können, ganz unabhängig von jenen Programmen, die
bereits existieren.
Lieber Herr Hansen, lieber Herr Baumgärtner, ich habe die Worte
KBV und KV nicht in den Mund genommen. Ich habe von "wir"
gesprochen und habe die Frage gestellt, inwieweit wir unser Verhältnis
zu den übrigen Akteuren im Gesundheitswesen überdenken
müssen. Diese Frage müssen wir irgendwann beantworten.
Damit ist durchaus auch die Bundesärztekammer gemeint. Es kann
überhaupt keinen Zweifel daran geben, dass wir durch die Mitarbeit
in bestimmten Qualitätssicherungsgremien dafür sorgen
müssen, dass bürokratische Dokumentationsvorgänge
in den Kliniken zurückgedrängt werden. Allerdings stoßen
wir auf Partner, für die Bürokratie eine Art Götze
ist.
Vielen Dank.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank, Herr Kolkmann. - Jetzt bitte noch Herr Encke
als Referent.
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