TOP III : Ärztinnen: Zukunftsperspektive für die Medizin

3. Tag: Donnerstag, 30. Mai 2002 Vormittagssitzung

Dr. Dominik, Nordrhein:

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr verehrte Kolleginnen und Kollegen! Sicherlich geht es hier um die Gleichstellung von Frauen und Männern. Wir brauchen Frauenfördermaßnahmen, wir brauchen mehr Frauen in Spitzenpositionen, in Forschung und Wirtschaft, wir brauchen flexible Arbeitszeitmodelle und mehr Teilzeitstellen. Wir brauchen mehr Ganztagsbetreu-ungsstellen für Kinder, damit Karriere und Beruf unter einen Hut zu bringen sind.

Wir brauchen aber nicht nur mehr qualitativ hohe und pädagogisch sinnvolle Ganztagsbetreuungsstellen und -schulen - in Skandinavien, ganz besonders in Finnland, funktioniert das sehr gut -, sondern auch ein gesellschaftliches Umdenken. Ich wünsche mir eine gesellschaftliche Anerkennung, dass man Kinder hat,

(Beifall)

weg vom konsumorientierten Denken, hin zum werteorientierten Denken. Kinder sollen im Mittelpunkt der Gesellschaft stehen, denn sie sind unsere Zukunft.

(Beifall)

Kinder werden in Deutschland zu viel alleine gelassen. Die Anzahl der Psychotherapeuten für Kinder und Jugendliche reicht bei weitem nicht aus. In Großstädten sind die Wartezeiten für einen ambulanten Vorstellungstermin sechs Monate. Dringend gefordert sind mehr flexible Arbeitszeitmodelle und Teilzeitstellen für mehr Zeit für unsere Kinder.

Ich möchte noch auf einen ganz anderen Punkt zu sprechen kommen. Unser Tagesordnungspunkt III lautet nicht: "Ärztinnen", sondern: "Ärztinnen: Zukunftsperspektive für die Medizin", und zwar nicht nur, weil sie Lückenbüßer sind, weil gerade einmal ein Mangel an Ärzten herrscht, sondern Ärztinnen sind anders, aber genauso gut wie Ärzte. Durch Vereinbarung von Familie und Beruf sind sie sozial kompetenter und sie sorgen für ein angenehmes Arbeitsklima im Team.

Vielen Dank.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Vielen Dank, Frau Dominik. - Jetzt bitte Herr Privatdozent Dr. Benninger aus Baden-Württemberg.

© 2002, Bundesärztekammer.