Dr. Dominik, Nordrhein:
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr verehrte Kolleginnen und
Kollegen! Sicherlich geht es hier um die Gleichstellung von Frauen
und Männern. Wir brauchen Frauenfördermaßnahmen,
wir brauchen mehr Frauen in Spitzenpositionen, in Forschung und
Wirtschaft, wir brauchen flexible Arbeitszeitmodelle und mehr Teilzeitstellen.
Wir brauchen mehr Ganztagsbetreu-ungsstellen für Kinder, damit
Karriere und Beruf unter einen Hut zu bringen sind.
Wir brauchen aber nicht nur mehr qualitativ hohe und pädagogisch
sinnvolle Ganztagsbetreuungsstellen und -schulen - in Skandinavien,
ganz besonders in Finnland, funktioniert das sehr gut -, sondern
auch ein gesellschaftliches Umdenken. Ich wünsche mir eine
gesellschaftliche Anerkennung, dass man Kinder hat,
(Beifall)
weg vom konsumorientierten Denken, hin zum werteorientierten Denken.
Kinder sollen im Mittelpunkt der Gesellschaft stehen, denn sie sind
unsere Zukunft.
(Beifall)
Kinder werden in Deutschland zu viel alleine gelassen. Die Anzahl
der Psychotherapeuten für Kinder und Jugendliche reicht bei
weitem nicht aus. In Großstädten sind die Wartezeiten
für einen ambulanten Vorstellungstermin sechs Monate. Dringend
gefordert sind mehr flexible Arbeitszeitmodelle und Teilzeitstellen
für mehr Zeit für unsere Kinder.
Ich möchte noch auf einen ganz anderen Punkt zu sprechen kommen.
Unser Tagesordnungspunkt III lautet nicht: "Ärztinnen",
sondern: "Ärztinnen: Zukunftsperspektive für die
Medizin", und zwar nicht nur, weil sie Lückenbüßer
sind, weil gerade einmal ein Mangel an Ärzten herrscht, sondern
Ärztinnen sind anders, aber genauso gut wie Ärzte. Durch
Vereinbarung von Familie und Beruf sind sie sozial kompetenter und
sie sorgen für ein angenehmes Arbeitsklima im Team.
Vielen Dank.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Vielen Dank, Frau Dominik. - Jetzt bitte Herr Privatdozent Dr.
Benninger aus Baden-Württemberg.
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