Dr. Holzborn, Nordrhein:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren Kollegen! Die Arbeitswelt
hat sich gewandelt. Wer möchte das bestreiten? Wenn sie sich
gewandelt hat, wenn Frauen heute in vielen Berufen einen anderen
Stellenwert haben, dann muss natürlich auch die Politik darauf
reagieren. Ich bin stellvertretender Vorsitzender unserer Stadtratsfraktion.
Wir haben die Mehrheit. Wir sind seit einigen Jahren engagiert dabei,
diese Strukturen zu schaffen. Unterricht von 8 bis 13 Uhr, Kindertagesstätten
usw. sind teuer. Sie müssen aber eingerichtet werden. Das ist
notwendig, um Müttern und allein Erziehenden die Chance zu
geben, weiterhin in ihrem Beruf zu arbeiten.
Ich bin außerdem absolut ein Verfechter der Regelung in meiner
Partei, dass auf Wahllisten jede dritte Stelle mit einer Frau als
Kandidatin besetzt sein muss. Auf andere Weise können wir die
Zahl der Frauen in den Wahllisten nicht erhöhen. Aber, Frau
Bühren, damit schafft man à la longue ein Quantitätsproblem
vom Tisch, aber nicht die Qualitätsgesichtspunkte. Dem Qualitätsprinzip
müssen wir dadurch Geltung verschaffen, dass wir den Frauen
die Möglichkeit verschaffen, sich in ihrem Beruf weiterzubilden,
etwas zu werden und darzustellen. Damit schaffen wir diejenigen
Strukturen, die es den Frauen ermöglichen, in unseren Gremien
mitarbeiten zu können.
Die medizinische Weiterbildung findet in Vollzeit statt. Sie findet
in einer Phase des Lebens statt, in der andere ihre Familie gründen.
Es wäre unsere Aufgabe, darauf Rücksicht zu nehmen. Deswegen
unterstütze ich ganz klar die Anträge 11 und 12.
An dieser Stelle nur ein Aperçu: Man hat es bisher beim
Neubau des gemeinsamen Verwaltungsgebäudes von Kassenärztlicher
Vereinigung Nordrhein und Ärztekammer Nordrhein nicht geschafft,
eine Kinderbetreuungsstätte einzurichten. Darauf möchte
ich an dieser Stelle hinweisen. Vielleicht findet doch noch ein
Umdenken statt.
Ich danke Ihnen.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank.
Wir haben die Zeit für den Beginn der Mittagspause bereits
überschritten. Es wäre schön, wenn wir heute Nachmittag
diesen Tagesordnungspunkt beenden könnten und dann auch noch
die Hausarztproblematik, die Berufsordnungsänderungen und die
Finanzen erledigen könnten. Denn morgen steht uns ja nur noch
der Vormittag zur Verfügung. Der Tätigkeitsbericht ist
immer ein beliebtes Feld für allgemeine Diskussionen. Wir sollten
unser Bestes geben.
Ich bitte Sie sehr herzlich, pünktlich um 14.00 Uhr wieder
hier zu sein.
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