Dr. Bühren, Referentin:
Lieber Herr Professor Hoppe, das brauche ich nicht
noch einmal zu würdigen, weil Sie es ja gerade getan haben.
Das ist noch viel beeindruckender.
Ich möchte mich zunächst auf die Ausführungen
von Herrn Lang hinsichtlich des Kinderhorts bis 21 Uhr beziehen.
Herr Kollege Lang, ich glaube, wir haben uns ein wenig missverstanden.
Selbstverständlich bin ich wie Sie der Meinung,
dass Kinder nicht von morgens 8 Uhr bis abends 21 Uhr im Kinderhort
sein sollten. Genauso bin ich aber auch der Meinung, dass Männer
und Frauen, Ärztinnen und Ärzte nicht so lange arbeiten
sollten. Wenn ich von 21 Uhr rede, entspricht das dem Zeitgeist.
Wir brauchen jetzt Schichtdienstregelungen. Wenn wir die Arbeitszeitbestimmungen
einhalten wollen, gibt es nicht mehr die üblichen Zeiten. Da
müssen auch Schichten abgedeckt werden. Deshalb: 21 Uhr.
Ich stimme völlig mit Ihnen überein, dass
ein Kind Mutter und Vater braucht. Genau deshalb habe ich auf die
partnerschaftliche Familienverantwortung hingewiesen. Wenn wir dahin
kommen, haben wir sowieso das meiste erreicht.
Viele sagen inzwischen: Die Medizin braucht etwas
mehr Mütterlichkeit, die Familien brauchen etwas mehr Väterlichkeit.
Ich glaube, das ist heute bei vielen Punkten herausgekommen.
(Beifall)
Ich bin sehr begeistert von den vielen Wortbeiträgen.
Ich hatte bei manchen das Gefühl, dass hier etwas zum Ausdruck
gebracht werden konnte, was schon viele Jahre gesagt werden sollte,
wozu aber keine Gelegenheit bestand. Dass Sie 1998 einen entsprechenden
Beschluss gefasst haben, war eine sehr gute Idee.
Es hat sich gezeigt, dass das Umdenken begonnen hat,
dass es zum Teil auch schon vollzogen ist. Jetzt brauchen wir nur
noch das neue Handeln. Wir können im nächsten und im übernächsten
Jahr schauen, was daraus geworden ist.
Ich wünsche uns noch einen guten weiteren Verlauf.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Vielen herzlichen Dank, Frau Bühren.
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