Dr. Zimmer, Saarland:
Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Der
ewige Streit zwischen Allgemeinmedizinern und Internisten, wer der
bessere Hausarzt ist, hat uns Ärzten als Gemeinschaft sowohl
bei den Politikern als auch bei den Patienten geschadet.
(Beifall)
Wir haben uns als Ärzteschaft teilweise lächerlich gemacht.
Nach stundenlangen Debatten auf vielen Ärztetagen bietet sich
heute die einmalige - wie ein Kollege eben bereits sagte: historische
- Chance, diesen Streit beizulegen.
Was bietet denn das Kompromissmodell der Bundesärztekammer?
Es bietet uns, liebe Kolleginnen und Kollegen, erstens die Erfüllung
sozialrechtlicher Vorgaben; ich verweise hier auf § 73 SGB
V. Es führt zweitens die Beschlusslage der letzten Ärztetage
konsequent fort. Drittens. Die Bundesärztekammer und die Ärzteschaft
insgesamt demonstrieren gegenüber der Öffentlichkeit und
insbesondere gegenüber der Politik Handlungsfähigkeit.
Viertens. Es wird weiterhin eine hohe Qualität in der hausärztlichen
Versorgung durch eine exklusive fünfjährige Weiterbildung
sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich geben.
(Vereinzelt Beifall)
Es wird fünftens eine flexible Weiterbildung durch die Anrechnung
von Weiterbildungsabschnitten in patientennahen Fächern geben.
Sechstens. Es bietet keine Hindernisse für Internisten, ihre
Weiterbildung abzuschließen. Es bedeutet auch keine Aufgabe
des Fachgebiets Innere Medizin.
Aus all diesen Gründen, liebe Kolleginnen und Kollegen, bitte
ich Sie, dem Kompromissvorschlag der Bundesärztekammer zuzustimmen
und allen schon auf dem Schreibtisch gelandeten Änderungsanträgen
eine Absage zu erteilen.
(Vereinzelt Beifall)
Tun Sie es nicht, liebe Kolleginnen und Kollegen, wird uns die
Politik per Kammergesetzgebung einen eigenen Hausarzt schaffen.
Wie dieser dann aussieht, können Sie sich bei dem Dilettantismus
der Politik sicherlich vorstellen. Leidtragende werden sowohl die
Allgemeinmediziner als auch die Internisten sein, vor allem aber
unsere Patienten.
Vielen Dank.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank. - Der nächste Redner ist Herr Stöckle
aus Bayern.
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