Dr. Lichte, Niedersachsen:
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Als
Vorstandsmitglied der DEGAM und in der Weiterbildung Engagierter
möchte ich einige Bedenken gegen den Kompromissvorschlag des
Vorstands der Bundesärztekammer vorbringen. Statt mit Blick
zu den Nachbarn einen Hausarzt mit optimaler Befähigung zur
Basisversorgung im zukünftigen Europa zu schaffen, wurde hier
ein Kompromiss zwischen Ärztekammer und Berufsverbandsinstitutionen
erstritten. Wo sind beim deutschen Hausarzt der Zukunft Bereiche
außerhalb der Inneren Medizin abgesichert zu finden? Diese
Probleme müssen sicher bis zum nächsten Ärztetag
geklärt werden.
Ist in dem Kompromissvorschlag die Innere Medizin im Extremfall
nicht überrepräsentiert? Drohen hier nicht neu Über-,
Unter- und Fehlversorgung? Wie wird die zukünftige hausärztliche
Versorgung an den Universitäten repräsentiert sein?
Meine Damen und Herren, trotz der vielen offenen Fragen und meiner
Kritik ist mir natürlich klar, dass endlich ein Facharzt für
die hausärztliche Versorgung gefunden werden muss. Wie andere
Vertreter der hausärztlichen Versorgung sehe auch ich viele
Kröten im Kompromissvorschlag, aber einige Kröten zu schlucken
ist für alle Beteiligten die Voraussetzung für Kompromisse.
Aus den eben genannten politischen Erwägungen werde ich mit
Bauchschmerzen den Kompromiss unterstützen. Ich bitte alle
Kritiker, dies für die weitere Umsetzbarkeit einer hausärztlichen
Medizin der Zukunft auch zu tun.
Vielen Dank.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Schönen Dank. - Der nächste Redner ist Herr Mitrenga
aus Nordrhein.
|