Dr. Kühn, Baden-Württemberg:
Kolleginnen und Kollegen! Ich habe zwei Fragen zum Modell der Bundesärztekammer
an Herrn Kollegen Koch und an Herrn Professor Hoppe. Die ersten
Kolleginnen und Kollegen nach diesem Modell werden im Jahre 2009
reif sein für die hausärztliche Versorgung. Frage: Was
machen wir und was machen die Kassenärztlichen Vereinigungen
ab dem 1. Januar 2006? Dort existiert eine Lücke.
Was passiert, wenn der Gesetzgeber Druck auf die Bundesärztekammer
ausübt zum Jahre 2006, dass genügend Allgemeinärzte
geschaffen werden, und wir gezwungen werden, von der fünf-
auf die dreijährige Weiterbildung zurückzugehen? Was machen
wir dann mit dem Modell?
Was passiert, wenn wir die neue Weiterbildungsregelung nach dem
Modell der Bundesärztekammer institutionalisieren und die jungen
Kolleginnen und Kollegen zögern genauso wie jetzt, Hausarzt
zu werden? Da zeigt sich ein eklatanter Mangel: Wir reden über
die jungen Kolleginnen und Kollegen, aber wer von uns hat sie denn
einmal befragt, warum sie nicht Hausarzt werden wollen? Wo sind
die Umfragen, unterteilt nach Gründen, die uns erklären,
was eigentlich der Hauptgrund dafür ist, dass in Berlin noch
stärker als in Baden-Württemberg so wenige Kolleginnen
und Kollegen Hausarzt werden wollen?
Es gibt eine Menge Gründe. Einige kenne ich; ich komme aus
einer Universitätsstadt. Wenn wir die Gründe nicht kennen,
können wir doch kein Modell neu beschließen, das dazu
führen soll, dass wir wieder mehr Hausärzte bekommen.
Insofern habe ich Bedenken und möchte vor allen Dingen vorschlagen,
ohne dies als Antrag einzubringen, dass bei den Studentinnen und
Studenten im ersten Semester und bei den AiPs nachgefragt wird,
warum sie nicht Allgemeinarzt oder warum sie nicht Hausarzt werden
wollen. Ich denke, wir würden uns eventuell wundern.
Ich danke Ihnen.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Vielen Dank. Wir werden in unseren Schlussbemerkungen darauf eingehen.
- Jetzt bitte Herr Rittgerodt aus Niedersachsen.
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