TOP IV : Zukunft der hausärztlichen Versorgung

3. Tag: Donnerstag, 30. Mai 2002 Nachmittagssitzung

Dr. Massing, Westfalen-Lippe:

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich habe das Gefühl, dass wir spätestens nach dem Beitrag der Herren Zimmer hier offene Türen für den Vorschlag der Bundesärztekammer einrennen. Es war die Rede von der Tragweite, vom letzten Augenblick, von der historischen Stunde. Deshalb wollte ich etwas Historisches beitragen.

Ich verfolge die Ärztetage seit Westerland 1972. Ich empfinde den Spruch: "Die Wahrheit siegt nicht, nur: Ihre Gegner sterben aus" als Wahrheit. Wir dürfen nicht vergessen, welchen Weg wir beschritten haben. Es gab viele Irrungen und Wirrungen. Die Wirklichkeit hat uns eingeholt, auch die Politik hat uns eingeholt und revidiert. Wir haben 1985 gehört, man kann sich höchstens darauf einigen, dass derjenige, der von der Hochschule abgeht, der Frischling, Hausarzt wird. Ich frage Sie, wer das damals wohl gesagt hat. Lernwillige Meister sind selten, aber wir haben einen solchen lernwilligen Meister unter uns. Es war damals Dr. Jörg S. Hoppe, der das gesagt hat.

Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Jörg S.? Das muss ein ganz anderer gewesen sein!

Dr. Massing, Westfalen-Lippe:

S. steht für "Saulus", Herr Kollege Hoppe!

(Heiterkeit)

Noch ein Zitat: "Der Hausarzt der Zukunft wird der Allgemeinarzt sein." Dort steht als Autor Dr. Jörg P. Hoppe. Das steht für "Paulus". Solche Irrungen und Wirrungen haben wir durchgemacht. Ich bitte Sie, auch weil die Flexibilität für die Frauen im Modell der Bundesärztekammer größer ist, diesem Modell zuzustimmen.

Danke schön.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Danke schön. Ich darf dazu ergänzen, dass die Nachhilfe durch den Gesetzgeber dabei auch nicht unbedeutend war, denn der Gesetzgeber hat etwas beschlossen, was nicht zu allen Zeiten durch die Mehrheit des Deutschen Ärztetages bzw. seiner Vorgänger befürwortet wurde. Wir sind gesetzestreu und machen dann das Beste daraus. Auf diesem Wege sind wir auch heute.

Nunmehr gibt es einen Antrag von Frau Löber-Kraemer aus Nordrhein auf Beendigung der Debatte nach Dr. Crusius. Das ist aber komisch; das können wir eigentlich nicht machen. Es ist kein akuter Antrag. Insofern sollte man ihn noch einmal einbringen, wenn die Situation da ist, wie man so schön sagt. Im Moment gilt er nicht.

Als nächster Redner bitte Herr Kollege Lange aus Nordrhein.

© 2002, Bundesärztekammer.