Dr. Massing, Westfalen-Lippe:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich habe das Gefühl,
dass wir spätestens nach dem Beitrag der Herren Zimmer hier
offene Türen für den Vorschlag der Bundesärztekammer
einrennen. Es war die Rede von der Tragweite, vom letzten Augenblick,
von der historischen Stunde. Deshalb wollte ich etwas Historisches
beitragen.
Ich verfolge die Ärztetage seit Westerland 1972. Ich empfinde
den Spruch: "Die Wahrheit siegt nicht, nur: Ihre Gegner sterben
aus" als Wahrheit. Wir dürfen nicht vergessen, welchen
Weg wir beschritten haben. Es gab viele Irrungen und Wirrungen.
Die Wirklichkeit hat uns eingeholt, auch die Politik hat uns eingeholt
und revidiert. Wir haben 1985 gehört, man kann sich höchstens
darauf einigen, dass derjenige, der von der Hochschule abgeht, der
Frischling, Hausarzt wird. Ich frage Sie, wer das damals wohl gesagt
hat. Lernwillige Meister sind selten, aber wir haben einen solchen
lernwilligen Meister unter uns. Es war damals Dr. Jörg S. Hoppe,
der das gesagt hat.
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Jörg S.? Das muss ein ganz anderer gewesen sein!
Dr. Massing, Westfalen-Lippe:
S. steht für "Saulus", Herr Kollege Hoppe!
(Heiterkeit)
Noch ein Zitat: "Der Hausarzt der Zukunft wird der Allgemeinarzt
sein." Dort steht als Autor Dr. Jörg P. Hoppe. Das steht
für "Paulus". Solche Irrungen und Wirrungen haben
wir durchgemacht. Ich bitte Sie, auch weil die Flexibilität
für die Frauen im Modell der Bundesärztekammer größer
ist, diesem Modell zuzustimmen.
Danke schön.
(Beifall)
Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Danke schön. Ich darf dazu ergänzen, dass die Nachhilfe
durch den Gesetzgeber dabei auch nicht unbedeutend war, denn der
Gesetzgeber hat etwas beschlossen, was nicht zu allen Zeiten durch
die Mehrheit des Deutschen Ärztetages bzw. seiner Vorgänger
befürwortet wurde. Wir sind gesetzestreu und machen dann das
Beste daraus. Auf diesem Wege sind wir auch heute.
Nunmehr gibt es einen Antrag von Frau Löber-Kraemer aus Nordrhein
auf Beendigung der Debatte nach Dr. Crusius. Das ist aber komisch;
das können wir eigentlich nicht machen. Es ist kein akuter
Antrag. Insofern sollte man ihn noch einmal einbringen, wenn die
Situation da ist, wie man so schön sagt. Im Moment gilt er
nicht.
Als nächster Redner bitte Herr Kollege Lange aus Nordrhein.
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