TOP VI : Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer

4. Tag: Freitag, 31. Mai 2002 Vormittagssitzung

Dr. Drexler-Gormann, Hessen:

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Beim Antrag 43 haben sich zwei Fehler eingeschlichen. Im ersten Satz der Begründung muss es statt "Ausweitung" heißen "Auswertung". Auf Seite 2 muss es im ersten Satz statt "Präimplantationsdiagnostik" heißen "Pränataldiagnostik".

Zum Antrag insgesamt: Mir ist die Beschlusslage des letzten Deutschen Ärztetages bekannt. Obwohl ich immer noch hin und her schwanke, ob ich für eine begrenzte Zulassung der PID sein soll oder nicht, überwiegen immer mehr die Argumente, die dagegen sprechen. Ich befürchte immer mehr einen Dammbruch. Die internationale Entwicklung macht mich nachdenklich. In Indien - das ist im Moment das krasseste Beispiel - wird sehr stark darüber diskutiert, ob durch eine gesetzliche Vorgabe die Geschlechtsauswahl durch die PID verhindert werden soll, was wahrscheinlich gar nicht geht. Man diskutiert darüber. Die Möglichkeit, dass man über die Pränataldiagnostik über das Geschlecht eines Kindes entscheiden kann, bevor es geboren wird, wird ernsthaft diskutiert. Es gibt weitere Beispiele, die im Antrag aufgeführt sind.

Ich glaube nicht, dass sich ein Dammbruch verhindern lassen wird. Wenn wir so etwas in Deutschland zulassen, glaube ich, dass die juristische Auseinandersetzung dazu führen wird, dass einzelne Paare klagen werden und dass sich die Begrenzung, die sinnvoll wäre, nicht aufrechterhalten ließe. Deshalb plädiere ich dafür, im Rahmen der anstehenden gesetzlichen Regelungen - Stichwort: Fortpflanzungsmedizingesetz usw. - für ein grundsätzliches Verbot der Präimplantationsdiagnostik zum jetzigen Zeitpunkt einzutreten.

Danke.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Schönen Dank.

Bevor ich dem nächsten Redner das Wort gebe, darf ich Herrn Kollegen Szilvási, den Vizepräsidenten der Ungarischen Ärztekammer, der uns auch heute, am letzten Tag unseres Ärztetages, die Ehre seiner Anwesenheit gibt, herzlich willkommen heißen.

(Beifall)

Als nächster Redner bitte Herr Kollege Kütz aus Bremen.

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