TOP VI : Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer

4. Tag: Freitag, 31. Mai 2002 Vormittagssitzung

Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Wir kommen nun zur Abstimmung über den Antrag auf Drucksache VI-60. Er hat zum Thema:Kriegsgefahr und Katastrophenmedizin. Ich nehme an, Sie haben den Antrag gelesen. Wer möchte dem Antrag zustimmen? - Zahlreiche. Wer ist dagegen? - Das sind weniger. Die Beteiligung ist allerdings nur sehr gering. Soll ich den Text insgesamt vorlesen? Der Antrag ist von Herrn Dr. Dietrich und Herrn Gloning aus der Bayerischen Landesärztekammer. Er lautet:

Angesichts der aktuellen politischen Weltlage wird wieder der Ruf nach Ausbau der Katastrophenmedizin laut. Gleichzeitig wird Krieg als Mittel zur Durchsetzung politischer Ziele und Wertvorstellungen bei den politischen Funktionsträgern zunehmend hoffähig. Der Deutsche Ärztetag betont, dass der Ausbau von Katastrophenmedizin nicht die Ursachen von Terror und Gewalt berührt, sondern - wenn überhaupt - nur Symptome berührt. Krieg zur Durchsetzung politischer Ziele muss weiterhin strikt geächtet bleiben. Weltweite Sicherheit kann nur erreicht werden durch den Auf- und Ausbau stabiler Sozialsysteme und gerechte Verteilung der Ressourcen dieser Welt. Ausreichende Gesundheitsfürsorge ist eine Voraussetzung dieses Zieles. Der Deutsche Ärztetag fordert von der Bundesregierung einen massiven Ausbau der Hilfen zum Ausbau effektiver Gesundheitssysteme in Ländern der so genannten Dritten Welt als Beitrag zur Bekämpfung von Gewalt und Ungerechtigkeit in der Welt.

Wer möchte das befürworten? - Wer ist dagegen? - Einzelne. Wer enthält sich? - Der Antrag ist mit großer Mehrheit angenommen.

© 2002, Bundesärztekammer.