TOP VI : Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer

4. Tag: Freitag, 31. Mai 2002 Vormittagssitzung

Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Damit kommen wir zum Antrag auf Drucksache VI-61, der die Eigenblutspende betrifft. Will jemand gegen den Antrag sprechen? - Bitte schön, Herr Kollege.

Dr. von Zastrow, Niedersachsen:

Wir wissen, dass das Geld im System knapp ist. Die Zahl der Eigenblutspenden gibt über die Qualität nur bedingt Auskunft. Wenn bei Eingriffen die Wahrscheinlichkeit einer Blutgabe bei 2 Prozent liegt, heißt dies, dass 98 Prozent der Eigenblutspenden nachher vernichtet werden. Ich halte das unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten für nicht vertretbar. Man muss im Grunde differenzieren, bei welchen Eingriffen das Sinn macht und bei welchen Eingriffen nicht. Die Zahl an sich gibt nichts her.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Schönen Dank. - Möchte ein Befürworter des Antrags das Wort ergreifen?

N. N.:

Ich glaube, es ist nicht sinnvoll, diesen Antrag nicht zu behandeln oder ihn abzulehnen. Die Eigenblutspende ist ein dringender Wunsch von vielen Patienten. Es ist sehr wohl sinnvoll, dieses zu fördern und dort, wo es notwendig ist, anzubieten. Das einfach aus wirtschaftlichen Gründen abzulehnen halte ich schlicht und einfach für unredlich und nicht akzeptabel.

(Vereinzelt Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Danke schön. Es gibt ja auch noch die Aufforderung, dass der Vorstand zu einem bestimmten Datum einen Bericht vorlegen soll. Es ist auch nicht ganz einfach, so etwas zu tun. Wenn, dann würde ich Sie herzlich bitten, zumindest die Befristung herauszunehmen, damit man das in Ruhe machen kann. Bis zum Jahresende ist es nur holterdiepolter. Dann wird es nichts Vernünftiges.

(Zuruf: Vorstandsüberweisung!)

- Es ist Vorstandsüberweisung beantragt. Wer möchte den Antrag dem Vorstand überweisen? - Einige. Wer ist dagegen? - Das ist die Mehrheit. Wir stimmen also hier ab. Wer möchte den Antrag befürworten? - Wer ist gegen den Antrag? - Der Antrag ist abgelehnt.

© 2002, Bundesärztekammer.