TOP VI : Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer

4. Tag: Freitag, 31. Mai 2002 Vormittagssitzung

Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Nunmehr kommen wir zum Antrag auf Drucksache VI-36. Dabei geht es darum, dass Entschließungsanträge nicht mehr als eine DIN-A4-Seite umfassen dürfen.

(Beifall)

Man könnte ja auch noch die zulässigen Schrifttypen beschließen. Gibt es eine Gegenrede? - Bitte, Herr Henke. Herr Henke möchte den Vorstand verteidigen, weil dieser schon mal längere Anträge verfasst.

Henke, Vorstand der Bundesärztekammer:

Lieber Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte nicht den Vorstand verteidigen, sondern ich möchte nicht, dass wir eine weitere Förderung der Papierwirtschaft betreiben. Wozu führt das denn? Es führt doch nur zu einer wachsenden Flut von DIN-A4-Seiten-Anträgen, weil natürlich alle, die das Bedürfnis haben, in einem längeren Text etwas auszudrücken, dann eben zwei, drei oder vier Anträge daraus machen. Wir müssen uns auch darüber im Klaren sein, wenn jemand einen längeren Antrag schreibt, tut er dies, weil er damit bestimmte Inhalte transportieren will. Er wird sich davon nicht durch diese Bitte zur Beschränkung abhalten lassen.

Hier wird die Kreativität des Einzelnen sofort dazu führen, dass die Beschränkung umgangen wird. Deshalb erzeugen wir eine Illusion, wenn wir diesen Antrag annehmen.

(Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Danke schön. - Wer möchte für den Antrag sprechen? - Bitte, Herr Emminger.

Dr. Emminger, Bayern:

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Anträge 36 und 46 gehören zusammen. Lieber Rudolf Henke, entschuldige bitte, wenn ich dagegen spreche. Auch dieser Ärztetag - ich nehme den Vorstand nicht aus - hat uns neu am Tisch mit Anträgen überhäuft, die zum Teil fünf Seiten lang waren, und zwar nicht einschließlich der Begründung, sondern allein vom Antragstext her. Ich denke, es ist notwendig, dass wir uns in unseren gesundheitspolitischen Aussagen auf das Wesentliche beschränken. Wir alle sind in der Lage, die Begründung von hier oben aus vorzutragen. Sie muss nicht in dieser Ausführlichkeit schriftlich erfolgen.

Zum anderen möchten die Antragsteller vermeiden, dass ganz interessante Texte abgeschrieben und abkopiert werden - das unterstelle ich ausdrücklich nicht dem Vorstand der Bundesärztekammer -, die uns dann als Anträge vorgelegt werden. Wir sollten uns beschränken. In der Kürze liegt die Würze.

Vielen Dank.

(Vereinzelt Beifall)

Prof. Dr. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Vielen Dank, Herr Emminger. Der Antrag 36 ist so apodiktisch. Können Sie ihn nicht zurückziehen und nur den Antrag 46 bestehen lassen?

(Dr. Emminger, Bayern: Den Antrag 36 ziehe ich zurück!)

- Damit ist der Antrag 36 zurückgezogen.

© 2002, Bundesärztekammer.