Anhang B
Abgelehnte, zurückgezogene und entfallene Anträge

TOP III: Ärztinnen: Zukunftsperspektive für die Medizin

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG III - 16

Von: Frau PD Dr. Birnbaum, Frau Dr. Kemmerling

als Delegierte der Ärztekammer Berlin

DER DEUTSCHE ÄRZTETAG MÖGE FOLGENDE ENTSCHLIESSUNG FASSEN:

Alle medizinischen Fakultäten werden aufgefordert, für den Motivationserhalt des weiblichen ärztlichen Nachwuchses zukünftig während des gesamten Studienverlaufs verstärkt Tutorinnen und Mentorinnen zu benennen und diese Tätigkeit für die Lehre anzuerkennen.

Begründung:

An den medizinischen Fakultäten hat sich im Verlauf des vergangenen Jahrhunderts eine gravierende Veränderung vollzogen. Der Prozentsatz weiblicher Studierender beträgt heute über 50%, die Ebene der Professoren und Dozenten ist aber weiterhin ganz überwiegend männlich. Diese können zwar auf der fachlichen Ebene vorbildlich sein, aber nicht in Bezug auf die notwendigen Durchsetzungsstrategien bei der Karriereplanung und auch nicht in Bezug auf die Vereinbarkeit von Beruf, Karriere und Familie. Noch herrscht für fast alle Lehrstuhlinhaber das traditionelle Rollenverständnis vor, dass Karriere und Leitungsfunktion nicht mit Familie vereinbar ist und sie leben auch selbst dieses Familienmodell. (Ordinarienumfrage des Deutschen Ärztinnenbundes bei allen Lehrstuhlinhabern in chirurgischen Fächern 2001)
Die über Tutorinnen- und Mentorinnentätigkeit entstandenen persönlichen Kontakte zu weiblichen Rollenvorbildern könnten den häufig auftretenden sog. Berufseintrittsschock abfedern und Ärztinnen ermutigen, ihre Weiterbildung in der kurativen Medizin zu absolvieren und auch danach dem ärztlichen Beruf erhalten zu bleiben. Diese Maßnahmen müssen präventiv während des Studiums angeboten werden, denn bis zur Approbation erleben sich Studentinnen meistens noch nicht als diskriminiert.

ENTSCHEIDUNG: ABGELEHNT

© 2002, Bundesärztekammer.