Eröffnungsveranstaltung

Dienstag, 20. Mai 2003, 10.00 Uhr

Fritz Schramma, Oberbürgermeister der Stadt Köln:


Sehr geehrter Herr Präsident Professor Hoppe! Sehr geehrte Frau Ministerin Schmidt! Sehr geehrte Frau Ministerin Fischer! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herzlich willkommen in Köln, herzlich willkommen am Rhein! Ich freue mich, dass Sie zum 106. Deutschen Ärztetag den Weg in die Domstadt gefunden haben. Köln und die Ärzteschaft, Köln und die Medizin stehen in der Tat seit langem in einer engen Verbindung miteinander. So waren am Hofe des Kölner Erzbischofs berühmte Leibärzte zu Hause. Im 19. Jahrhundert begann Köln, sich einen Platz in der modernen Medizin zu erobern. Armenärzte wie etwa Dr. Andreas Gottschalk kämpften gegen die Folgen des sozialen Elends. Der Chirurg Bernhard Bardenheuer, der am städtischen Bürgerhospital tätig war, erfand die Bardenheuer’sche Strecke, bis heute in orthopädischen Kreisen ein fester Begriff.

Mit der Gründung der Medizinischen Akademie 1904, dem Vorläufer der heutigen Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln, mit der Bundesärztekammer und ihrem Sitz in Köln, mit der breiten Infrastruktur an medizinischen Ausbildungs-, Fortbildungs- und Dienstleistungsmöglichkeiten präsentiert sich die Stadt am Rhein auch als Hochburg der Medizin.

Sie sehen also, meine Damen und Herren, Sie tagen in einer Stadt, in der auch die Rahmenbedingungen für Ihren Beruf stimmen sollten. Aus der Sicht der Kommune scheint mir heute vor allem der Bereich der Prävention und der Reaktion auf neu auftretende Krankheiten ein wichtiger Anlass für die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Kommune zu sein. Hier gibt es ja bereits seit Jahren eine gute und auch fruchtbare Kooperation.

Gleichzeitig sieht sich die Stadt Köln wie derzeit viele Kommunen vor der größten Finanzkrise der Nachkriegszeit. Auch an der Gesundheitsversorgung in der Domstadt werden bedauerlicherweise Veränderungen nicht vorübergehen können. Im Bereich der Kliniken der Stadt Köln ist es uns gelungen, mit der Empfehlung, sie in eine gemeinnützige GmbH zu überführen, als Kommune weiterhin unsere Einflussnahme sicherzustellen. Dies ist eine Entscheidung, die ich sehr begrüße.

Meine Damen und Herren, der 106. Deutsche Ärztetag hier in Köln steht natürlich auch im Zeichen der geplanten Veränderungen im Gesundheitswesen. Er reagiert auf und diskutiert selbstverständlich immer über aktuelle Fragen aus dem großen Bereich der Gesundheit. Die Änderungen im Gesundheitswesen jedoch, die in den letzten Wochen diskutiert werden, sind in ihren Folgen sicher historisch zu nennen. Sie sind vergleichbar mit den Veränderungen, welche die Einführung der Sozialversicherung durch Bismarck Ende des 19. Jahrhunderts für die medizinische Versorgung breiter Teile unserer Bevölkerung mit sich brachte. Die damals begründete Solidargemeinschaft ist nun mehr denn je in ihrer Existenz bedroht, andererseits wie nie zuvor gefordert.

Ich wünsche Ihnen allen daher für die kommenden Diskussionen, für die Meinungsfindung, für die Auseinandersetzung um die Zukunft des deutschen Gesundheitswesens Mut, Weitsicht und die Kraft, für die eigenen Belange und jene der Patienten zu kämpfen, aber auch den Mut, Veränderungen dort vorzunehmen, wo sie nötig sind.

Ich hoffe, dass Sie neben dem Programm auch noch die Gelegenheit haben, sich unsere Stadt etwas näher anzusehen. Es gibt vieles zu sehen, Altes und Neues, und auch die Menschen in Köln, wie ich finde, denn die Kölnerinnen und Kölner heißen Sie alle sehr herzlich willkommen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihrer Tagung einen guten Verlauf und interessante und erfolgreiche Veranstaltungen und Ihnen allen eine gute Zeit hier in Köln.

(Beifall)

© 2003, Bundesärztekammer.