TOP I : Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik

1. Tag: Dienstag, 20. Mai 2003 Nur Nachmittagssitzung

Dr. Auerswald, Vizepräsidentin:

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte an dieser Stelle zunächst einmal unserem Präsidenten für die Rede danken, die er heute gehalten hat. Sie ist sehr ruhig abgelaufen, sicherlich auch dadurch geprägt, dass er zurzeit einen Infekt hat, sodass die Stimme ab und zu versagte. Ich fand es sehr eindrucksvoll, unsere Gesundheitsministerin heute vom Auto bis in den Saal der Philharmonie begleiten zu dürfen. Dabei wurde mir klar, dass wir viel plakativer werden müssen. Die Journalisten fragten die Ministerin: Wie soll das denn nun weitergehen? - Die Ministerin hat den Journalisten geantwortet: Wir müssen das System einfach vom 19. Jahrhundert in das 21. Jahrhundert weiterentwickeln.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, meint sie hiermit auch die Medizin, die wir betreiben? Die Ministerin kennt die mehr als 300 Seiten des Gesetzentwurfs nicht. Ich habe mich mit ihr beispielsweise über das Fortbildungszertifikat vehement gestritten. Ich habe ihr erklärt: Es kann nicht sein, dass uns der Bundesausschuss vorschreibt, was wir als Kammern in das Fortbildungszertifikat aufnehmen müssen. Sie antwortete mir: Das stimmt nicht! Woher haben Sie das? - Ich sagte daraufhin: Frau Ministerin, aus Ihrem Gesetzentwurf! Sie kennen ihn nicht!

Wenn das so ist, meine lieben Kolleginnen und Kollegen, dann kennt sie auch andere Passagen nicht, gerade in Bezug auf die Rationierung.

(Beifall)

Vielleicht sollten wir Ulla Schmidt klar machen, dass sie erst einmal das lesen muss, was sie verbreitet, und dass sie dies erst einmal innerhalb ihres Hauses besprechen muss.

Danke schön.

(Beifall)

Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Vielen Dank, Frau Auerswald. - Es gibt hier im Saal offensichtlich Probleme mit der Tontechnik. Es gibt in diesem Saal so etwas wie ein permanentes Brummen, geradeso als ließe ein Motorradfahrer sein Motorrad aufheulen. Wir befinden uns hier in einem ehemaligen Konzertsaal. Der Boden ist ein Resonanzboden. Wenn Sie mit Ihren Stühlen, die unten mit Gummipuffern versehen sind, hin- und herrutschen, wird dieser Resonanzboden in Schwingungen versetzt. Daher kommt das Brummen. Wir werden die Technik bitten, dass die Stühle bis morgen früh Filzunterlagen bekommen, damit das Rutschen nicht mehr stört. Vielleicht können Sie heute die Rutschbewegungen auf ein Minimum begrenzen. Das ist nur eine Bitte.

Der nächste Redner ist Kollege Büchner. Er hat einen Antrag gestellt, den wir schon vom außerordentlichen Ärztetag kennen, zumindest vom Duktus her. Bitte, Herr Büchner.

© 2003, Bundesärztekammer.