Dr. Koch, Referent:
Sehr geehrter Herr Präsident!
Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte ganz kurz rekapitulieren,
wie die aktuelle Beschlusslage ist, auf welcher Grundlage wir uns aktuell
bewegen. Wir haben in Rostock ein zweistufiges Modell mit einem Facharzt für
Innere Medizin und Allgemeinmedizin mit fünfjähriger Weiterbildung und einem
Facharzt für Innere Medizin - Schwerpunkt - mit einer sechsjährigen
Weiterbildung beschlossen. Sie haben uns beauftragt, hieraus ein System zu
entwickeln, das in die Weiterbildungsordnung integriert werden kann.
Wir haben auf der Grundlage dieses Beschlusses weitergearbeitet.
Wir haben mit dem Berufsverband der Allgemeinärzte, der Deutschen Gesellschaft
für Allgemeinmedizin, dem Berufsverband der Internisten, der Deutschen Gesellschaft
für Innere Medizin und dem Verband Hausärztlicher Internisten die Inhalte des
Facharztes für Innere und Allgemeinmedizin und die internistischen Inhalte des
Facharztes für Innere Medizin und Schwerpunkt, wie wir ihn jetzt nennen,
abgesprochen, sodass eine inhaltliche Diskussion, denke ich, derzeit nicht mehr
zu führen ist, weil die Inhalte mit allen Beteiligten konsentiert sind.
Sie hatten uns die Prüfung der Frage aufgetragen, ob man
auch beim Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin nicht auf ein Kurssystem
verzichten könnte. Wir haben dieses ein Jahr lang diskutiert. Ich muss Ihnen
sagen: Die Gremien sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es ohne eine
Kursweiterbildung in Psychosomatik nicht gehen wird. Anders sind diese Inhalte
nicht zu vermitteln. Wir haben also einen Kurs von 80 Stunden in Psychosomatik
vorgesehen.
Es ist klar, meine Damen und Herren, dass mit diesem
Modell ein Gebiet Innere Medizin weiterhin bestehen bleibt, das mit den
Inhalten des Gebiets Allgemeinmedizin verzahnt wird. Es gibt natürlich auch
weiterhin einen Facharzt für Innere Medizin, der eine Schwerpunktbezeichnung trägt.
Für alle, die noch zweifeln, sage ich: Natürlich müssen bei einem Facharzt für
Innere Medizin mit Schwerpunktbezeichnung auch internistische Inhalte abgeprüft
werden, ebenso wie Schwerpunktinhalte. Anderenfalls kann man diesen Titel nicht
vergeben.
Gestatten Sie mir noch kurze Anmerkungen zu den
statistischen Zahlen. Wir verdanken diese Angaben Herrn Dr. Kopetsch vom
Referat Statistik der Bundesärztekammer, der ausgerechnet hat, wie viele
Hausärzte in Zukunft benötigt werden, wie hoch der Ersatzbedarf ist. Es zeigt
sich, dass wir bis zum Jahre 2008 etwa 2 200 neue Abschlüsse in
Allgemeinmedizin und Innerer Medizin, also für den hausärztlichen Bereich,
benötigen, um den Ersatzbedarf zu decken. Anschließend steigt diese Zahl auf
2 600. Im Jahre 2000 hatten wir 1 799 Anerkennungen für Innere Medizin und
1 917 Anerkennungen für Allgemeinmedizin. Bei der Inneren Medizin sind
natürlich auch diejenigen enthalten, die später hausärztlich internistisch
tätig geworden sind und tätig werden. Wenn wir die beiden Zahlen
zusammenrechnen, kommen wir auf eine Summe von 3 716. Das käme dann in dem
neuen Gebiet Innere und Allgemeinmedizin an Qualifikation zustande. Die 1 917
reinen Allgemeinmediziner entsprechen 52 Prozent der gesamten
Weiterbildungsqualifikationen. Wir brauchen aber nicht nur 1 917, sondern etwa
2 200 - genauer gesagt: 2 230 -, wobei es sich hier natürlich um Hochrechnungen
mit allen Eventualitäten handelt. Das heißt, von denen, die bisher die reine
Innere Medizin machen, müssten nur 313 diesen Facharzt für Innere und
Allgemeinmedizin erwerben, dann wäre der Bedarf gedeckt.
Ich meine, auf dieser Grundlage können wir davon ausgehen,
dass wir mit dem neuen Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin den Bedarf bis
zum Jahre 2008 ohne weiteres decken könnten.
Soviel als Einführung. Es gibt noch zwei Vorträge, die
Ihnen das ausführlicher darstellen wollen. Deshalb kann ich mich auf meine
bisherigen Ausführungen beschränken.
Vielen Dank.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Vielen Dank, Herr Dr. Koch,
für diese Einführung, die uns auch noch in Hintergründe eingeweiht hat, die bei
diesem Thema wichtig sind.
Jetzt hören wir die so genannten gesetzten Vorträge, und
zwar zunächst den Vortrag des Vertreters der Allgemeinmedizin. Das ist Herr
Kollege Kaplan aus Bayern. Bitte schön, Herr Kollege Kaplan.
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