Prof. Dr. Lob, Bayern:
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich spreche für den
Antrag 9 im Hinblick auf die Einführung einer Zusatzweiterbildung für die
Fachärzte für Herzchirurgie und für die Fachärzte für Viszeralchirurgie. Frau
Gitter hat ihre Ablehnung rein formal begründet. Ich möchte Ihnen sagen, warum
wir den Antrag gestellt haben. Die Transplantationschirurgie hat in den letzten
20 Jahren eine enorme Qualitätsverbesserung für die Patienten gebracht. Die
Herztransplantation, die Lungentransplantation, die Pankreastransplantation,
die Lebertransplantation sind hochspezialisierte Dinge, die aber mittlerweile
flächendeckend angeboten werden. Die jungen Kollegen - für diese machen wir
doch die Weiterbildungsordnung für die nächsten zehn, 15 Jahre - machen dies in
wirklich massivem persönlichem Einsatz: die Organentnahme, das Verbringen in
die speziellen Kliniken, transplantieren in der Nacht über Stunden. Und dann
verweigern wir den jungen Kollegen, dass sie eine Qualifikation erwerben
können, und zwar über die Selbstverwaltung! Sie müssen ihr Zeugnis nicht in den
USA abholen oder dem guten Willen unterworfen sein, in der Klinik einen
Nachweis zu erhalten, sondern wir, die Selbstverwaltung, geben ihnen diese
Qualifikation.
(Beifall)
Das kostet keinerlei öffentliche
Mittel, es sei denn, die Kammern haben einen gewissen Arbeitsaufwand, der aber
über das Prüfungsgeld wieder hereinkommt. Niemandem wird etwas weggenommen und
den jungen Kollegen wird die Chance gegeben, sich über die Landesärztekammern
systematisiert zu qualifizieren. Wir wollen die Jungen motivieren. Stimmen Sie
also bitte diesen Anträgen zu, die niemanden von uns tangieren, aber den Jungen
eine Chance geben. Stimmen Sie bitte für die Anträge 9 und 10.
Herzlichen Dank.
(Beifall)
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