Dr. Metke, Baden-Württemberg:
Herr Präsident! Meine
Damen und Herren! Ich möchte Sie ganz dringend bitten, diesem Antrag
zuzustimmen. Was geschieht, wenn wir Betriebszentren haben, ist das, was
bereits heute in den Betrieben geschieht: Die Betriebsärzte beurteilen den
Arbeitnehmer. Der Betriebsarzt ist aber abhängig vom Arbeitgeber und der
Arbeitgeber ist derjenige, der am Gewinn des Unternehmens orientiert ist, an
sonst nichts. Die Firma DaimlerChrysler, einer der größten Arbeitgeber in
unserer Region, lässt bereits heute die Betreuung von frisch Erkrankten in den
ersten drei Tagen der Erkrankung vorbei am niedergelassenen Arzt durchführen.
Damit ist die Beurteilung der Krankheit, die Beurteilung der Arbeitsfähigkeit
allein abhängig vom Profitstreben des Betriebs. Die Medikation dient allein der
schnellen Herbeiführung der Arbeitsfähigkeit. Das nennt man im Sport auch
Doping.
Deswegen tragen wir zu einer Entmündigung des
Arbeitnehmers bei, wenn wir betriebliche arbeitsmedizinische Zentren in den
Firmen zulassen, weil das bereits heute die grausame Politik einer zusätzlichen
Schikanierung des kranken Arbeitenden ist. Deswegen bitte ich Sie, die
Betriebsmedizin aus dem Bereich des Kommerzes herauszuhalten.
Vielen Dank.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe,
Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Schönen
Dank. Zur Geschäftsordnung jetzt bitte Herr Haupt.
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