Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Wir kommen jetzt zum Antrag
76 von Frau Berendes, Frau Kramer und Frau John-Mikolajewski. Frau Berendes
möchte dazu sprechen. Bitte schön.
Dr. Berendes, Westfalen-Lippe:
Ich habe mich nur
sicherheitshalber hier vorn positioniert, um für meinen Antrag zu sprechen. Ich
dachte, es kommt eventuell eine Gegenrede. Die Gewalt ist ein
gesamtgesellschaftliches Problem. Auch wenn die Dunkelziffer sehr hoch ist,
sollten wir dieses Thema mit in den Weiterbildungskatalog aufnehmen. Ich bitte
darum, das zukünftig in den entsprechenden Ausschüssen und Kommissionen mit zu
berücksichtigen. Es gibt in der Allgemeinmedizin den entsprechenden Verweis auf
die suchtmedizinische Behandlung, nicht curriculär gebunden. Etwas Entsprechendes
kann ich mir auch für das Thema Gewalt vorstellen. Nicht nur die akuten,
sondern gerade die chronischen Auswirkungen vor allem im psychosomatischen
Bereich sind immens. Oft sind wir Ärzte die erste Anlaufstelle, und zwar zu 80
Prozent, entweder im Krankenhaus oder in der vertragsärztlichen Praxis. Es ist
schon wichtig, dass wir wissen: Wie erkennen wir das? Wie dokumentieren wir
das? Wie gehen wir damit um? Wie führen wir das Gespräch? Wie organisieren wir
das Fallmanagement? Wie erkennen wir langwierige psychosomatische Krankheiten?
Deshalb plädiere ich dafür, dieses Thema in den kommenden Gesprächen mit zu
berücksichtigen.
Danke.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe,
Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Schönen
Dank. Es liegen keine weiteren Wortmeldungen vor.
Wir kommen also zur Abstimmung über den Antrag auf Drucksache Nr. II-76. Wer
möchte diesem Antrag zustimmen? - Wer ist dagegen? - Das ist die
Minderheit. Wer enthält sich? - Der Antrag ist angenommen.
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