Dr. Gitter, Bremen:
Frau Vizepräsidentin! Herr
Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich meine, dass die Aufnahme dieses
Tagesordnungspunkts Palliativmedizin einmal mehr zeigt, dass die ärztliche
Selbstverwaltung gut funktioniert. Wir als Ärzteschaft tun in dieser Richtung
etwas, aber wir sind auch auf die Hilfe der Politik angewiesen. Die
vorgestellten Zahlen haben eindrucksvoll bewiesen: Eine noch so gute Initiative
der Ärzteschaft reicht nicht, wenn wir nicht die Hilfe der Gesellschaft und der Politik erhalten, um die Finanzierung sicherzustellen.
Ich habe zu dem, wie ich finde, sehr guten Vorstandsantrag
zwei Änderungsanträge eingebracht. Ich bin nicht der Meinung, dass die
Komplexität der Palliativmedizin in den DRGs abbildbar ist. Das würde den
bürokratischen Aufwand enorm erhöhen. In einer Zeit, da die Verwaltungskosten
der GKV schneller steigen als die Leistungsausgaben, müssen wir die genannten
0,5 Prozent für die Palliativmedizin haben.
Deshalb schlage ich Ihnen vor, auf Seite 3 des
Vorstandsantrags in der fünften und sechsten Zeile die Worte „die DRG-Systematik
für diesen Bereich geändert werden oder“ zu streichen, sodass es heißt: „muss
eine Sonderregelung für die adäquate Finanzierung
der Palliativmedizin am Krankenhaus gefunden werden“.
Ferner schlage ich Ihnen vor, die Palliativmedizin für
Kinder aufzunehmen und deshalb einen weiteren Punkt auf Seite 3 des
Vorstandsantrags einzufügen, der ausdrücklich die Förderung der
Kinderpalliativmedizin mit einbezieht. Auch dies ist ein Stiefkind der
Versorgung.
(Beifall)
Viele der in der Kindermedizin Tätigen
bemühen sich um die stationäre und ambulante Kinderpalliativmedizin. Auf diesem
Gebiet ist es fast noch deutlicher als in der Erwachsenenmedizin, dass die
letzte Phase des Lebens zu Hause erlebt werden sollte. Hierfür braucht man
entsprechende Strukturen. Hier herrscht in Deutschland quasi Niemandsland. Hier
sind wir völlig allein gelassen. Deshalb brauchen wir den Appell an die
Öffentlichkeit, hier mehr Hilfe zu bekommen.
Vielen Dank.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe,
Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Vielen Dank, Frau Kollegin Gitter. Nun bitte Herr Ruebsam-Simon aus
Baden-Württemberg.
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