TOP III : Palliativmedizinische Versorgung in Deutschland

3. Tag: Donnerstag, 22. Mai 2003 Vormittagssitzung

Dr. Mitrenga, Nordrhein:

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wenn man über die Jahre 1 600 Aidspatienten betreuen durfte, von denen über 200 verstorben sind, wenn in der Klinik, in der man arbeitet, in der Inneren Medizin zusätzlich 200 Patienten verstarben, dann wünscht man ganz sicher, dass die Palliativmedizin breiter und insgesamt viel kompetenter durchgeführt wird. Viele meiner Vorrednerinnen und Vorredner haben bereits wesentliche Dinge zur Palliativmedizin gesagt. Ich habe überhaupt nichts gehört, zu dem man eine Gegenrede halten müsste.

Wir haben in der Ständigen Konferenz über mehrere Stunden hinsichtlich der Zusatzweiterbildung Palliativmedizin diskutiert. Ich will hier bekennen, dass ich das Ergebnis mitgetragen habe. Aber die Eingangshürden sind zu hoch.

(Beifall)

Im angedachten Text ist die Voraussetzung zur Palliativmedizin eine Facharztqualifikation. Wenn wir wirklich wollen, dass die Palliativmedizin von uns Ärzten so häufig wie möglich erworben wird, dann reicht es meiner Ansicht nach, wenn man 24 Monate Weiterbildung in den Gebieten der unmittelbaren Patientenversorgung bewältigt hat. Dann könnte man sich der Kompetenz der Palliativmedizin zuwenden.

Dort sollten es aus meiner Sicht nicht 18 Monate in einer weiterbildungsbefugten palliativmedizinischen Einrichtung sein müssen, sondern es sollten zwölf Monate bei einem Weiterbildungsbefugten in der Palliativmedizin reichen. Diesen Antrag trägt auch unsere Vizepräsidentin und Referentin zu diesem Thema mit, ebenso viele Kollegen aus Nordrhein.

Ich denke, das wäre ein Weg, wie man es schaffen könnte, die Palliativmedizin stärker in das ärztliche Handeln zu integrieren. Ich hoffe, Sie können diesem Antrag im Rahmen des Tagesordnungspunkts II zustimmen und überweisen ihn nicht an den Vorstand.

(Beifall)

Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Vielen Dank, Herr Mitrenga. Als nächster Redner Herr Henke vom Vorstand.

© 2003, Bundesärztekammer.