TOP IV : Novellierung einzelner Vorschriften der (Muster-) Berufsordnung

4. Tag: Freitag, 23. Mai 2003 Vormittagssitzung

Haus, Nordrhein:

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Herr Flenker, zunächst möchte ich auf eine so dahingesagte Bemerkung zurückkommen. Sie sagten im Hinblick auf wertvolle Geschenke: Einen Porsche gibt es nicht. Ich habe noch nie im Entferntesten ein Auto oder einen anderen fahrbaren Untersatz angeboten bekommen, geschweige denn einen Porsche. Ich möchte damit zum Ausdruck bringen: Das ist eine Dimension, die wir nicht einmal erwähnen sollten. In diesen Dimensionen bewegt sich das sowieso nicht.

(Beifall)

Wenn wir hier Kollegen hören, die auf puristische Reinheit achten, dass noch nicht einmal Reisen beispielsweise für niedergelassene Kolleginnen und Kollegen zu notwendigen Kongressen finanziert werden dürfen, dann sehen Sie, wie problematisch das ist. Wir sollten nicht leichtfertig mit dieser Art von Geschenken umgehen. Ich denke, Sie haben es eher lustig gemeint. Dabei wollen wir es belassen.

Ich spreche zu § 18. Ihnen liegt mein Antrag vor. Die Liberalisierung in der Behandlung und Versorgung unserer Patienten zwischen uns Ärzten - damit meine ich nicht nur die niedergelassenen Ärzte untereinander und die Krankenhausärzte untereinander, sondern selbstverständlich auch das ganz wichtige integrierende Moment, das hinzukommen muss - muss ausgeweitet werden, damit eine Kooperation überhaupt möglich ist. Deswegen habe ich einen entsprechenden Tagesordnungspunkt für den nächsten Ärztetag beantragt.

Ich habe auch aufgeführt, was ich mir vorstelle. Ich möchte hinzufügen, dass das vom Hartmannbund visionär favorisierte Teamarztmodell unter diesen Gesichtspunkten mit einzubinden wäre. Es ist zu überlegen, ob man nicht Möglichkeiten zu seiner Realisierung schaffen könnte.

Ich bin von Kollegen angesprochen worden, die meinten: Es ist wunderbar, wenn wir im nächsten Jahr wieder darüber reden und vielleicht auch etwas beschließen, aber was wird in der Zwischenzeit sein? Wenn sich die politische Situation so weiterentwickelt, werden wir sehr rasch in die Situation geraten, uns beispielsweise auch mit Krankenhäusern zusammentun zu müssen. Deshalb mache ich Ihnen zusammen mit Herrn Rüggeberg in einem weiteren Antrag den Vorschlag, einige Streichungen vorzunehmen. Danach soll in § 18 Abs. 2 der in Klammern gesetzte Text entfallen. Das hat Herr Urban bereits angesprochen. Ich finde, dieses Beispiel schränkt uns eher ein, als dass es uns Möglichkeiten bietet, das Gewollte zu realisieren. Wenn wir den Nebensatz „an dem der Erstkontakt mit dem Patienten stattzufinden hat“ entfallen ließen, wäre das unschädlich. Dann hätten wir schon jetzt etwas mehr Möglichkeiten, uns beispielsweise mit den Krankenhäusern, die ja oft den Erstkontakt haben, zusammenzutun und die Patienten gemeinsam zu behandeln.

Ich danke Ihnen.

(Beifall)

Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:

Vielen Dank, Frau Haus. Das Wort hat jetzt Herr Griebenow, ebenfalls aus Nordrhein.

© 2003, Bundesärztekammer.