Dr. Pickerodt, Berlin:
Herr Präsident! Liebe
Kolleginnen und Kollegen! Ich spreche zur Problematik der Finanzierung von
Fortbildungsveranstaltungen durch die Industrie. Hier wurde gesagt, heutzutage
könnten solche Veranstaltungen ohne Sponsoring durch die Industrie nicht mehr
finanziert werden. Ich habe gewisse Zweifel, ob alle Veranstaltungen mit dem
Aufwand durchgeführt werden müssen, wie das heute der Fall ist. Das könnte man
wahrscheinlich auch eine Nummer kleiner machen und dennoch die Informationen in
demselben Umfang vermitteln.
(Beifall)
Wenn es aber so ist, dass solche Veranstaltungen
heutzutage nur noch mithilfe der Industrie finanziert werden können, gibt es
nach wie vor grundsätzlich drei Möglichkeiten, wie die Industrie solche
Fortbildungsveranstaltungen unterstützen und sponsern kann. Eine Möglichkeit
besteht darin - das ist in § 33 Abs. 4 vorgesehen -, die Ärzte direkt zu
sponsern. Man bindet sie dadurch an das Produkt, an die Firma. Man weiß, warum
man das tut.
Die zweite Möglichkeit besteht darin, die Veranstaltung
direkt zu unterstützen. Das geschieht ja auch in großem Umfang. Das führt dazu,
dass die Industrie während der Veranstaltungen entsprechend oft erwähnt wird
und die Möglichkeit hat, sich zu präsentieren.
Die dritte Möglichkeit, die mir die sympathischste ist,
besteht darin, dass die Industrie die Gelder, die sie für die Fortbildung
bereit hält, an einen Fonds der Ärztekammer gibt, die dann neutral
Fortbildungsveranstaltungen unterstützt.
Ich weiß, liebe Kolleginnen und Kollegen, dass die Welt
nicht so ist, wie ich sie gern hätte. Das zeigt ja auch der Verlauf dieses
Ärztetages zur Genüge. Deshalb plädiere ich für die Beibehaltung des
Mittelwegs, wie er derzeit praktiziert wird. Die Industrie soll entsprechende
Veranstaltungen direkt fördern können. Sie soll aber nicht diese direkte
Bindung an die einzelnen Ärzte schaffen können, wie das durch den vorgesehenen
§ 33 Abs. 4 eröffnet wird. Mein Petitum lautet: Folgen Sie dem Antrag IV-7 und
streichen Sie § 33 Abs. 4.
Ich danke Ihnen.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe,
Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Danke schön, Herr
Pickerodt. Jetzt bitte Frau Bühren.
|