Büchner, Schleswig-Holstein:
Herr Präsident! Liebe
Kolleginnen und Kollegen! Dass die Bundesärztekammer spart, kann man schon
daran erkennen, dass es hier auf den Tischen keine Getränke gibt. Ob es
wirklich so tränenreich ist, wie Herr Koch es gesagt hat, und ob jede
Briefmarke dreimal umgedreht wird, das weiß ich nicht; ich will es nicht
hoffen. Adorno hat einmal gesagt: Es gilt, sich weder von der Macht der anderen
noch von der eigenen Ohnmacht dumm machen zu lassen. Fakt ist: Je bescheidener
die Politik wird, desto höher sind die Kosten für die Bundesärztekammer. Das
ist ein logischer Zusammenhang, den wir einfach bedienen müssen, weil wir uns
anderenfalls aus der Verantwortung abmelden.
Herr Calles, Sie wissen aus der Arbeit in der
Finanzkommission, dass wir sehr oft einer Meinung sind, aber nach Ihrer
Philippika muss ich wirklich sagen: Die Kirche muss auch im bayerischen Dorf
bleiben. Die bayerischen Kollegen zahlen, auch
wenn sie die größte Landesärztekammer bilden, pro Kopf genau dasselbe wie alle
anderen. Insofern gibt es da keinen Unterschied, ohne die Bedeutung des
Freistaats mindern zu wollen.
In der Finanzkommission schauen wir uns die Dinge wirklich
sehr gründlich an. Möchten Sie den Ärztetag zu einer zweiten Finanzkommission
machen? Das kann es ja wohl nicht sein, Herr Calles! Ob es um die
Klimatisierung ging, um den Umbau - wir haben 34 oder 37 einzelne Probleme sehr
detailliert diskutiert. Herr Fuchs hat mir damals auch nicht immer so
freundlich zugelächelt, wie er es jetzt tut, weil wir es sehr kritisch getan
haben. Es ist nicht so, dass die Welt budgetiert ist und die Bundesärztekammer
macht, was sie will. Die Mitarbeiter dort wissen auch, dass wir in einer
budgetierten Welt leben.
Kurz und gut: Ich finde Ihre Anträge auch inkonsistent,
denn die Flut kommt nicht jedes Jahr. So negativ sollten wir nicht denken. Wir
können einfach nicht 3,5 Prozent festschreiben. Ich würde Ihnen jetzt gern die
gelbe Karte zeigen, muss Ihnen aber für Schleswig-Holstein die rote Karte
zeigen.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Jörg-Dietrich Hoppe,
Präsident der
Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages:
Schönen
Dank, Herr Büchner. Als nächster Redner Herr Möhrle, der Verbindungsmann
des Vorstands zur Finanzkommission.
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