ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
V – 16
Auf
Antrag von Dr. Ungemach, Dr. Mitrenga und Herrn Henke
(Drucksache V-16) fasst der 106. Deutsche Ärztetag folgende Entschließung:
Der 106. Deutsche
Ärztetag fordert den Gesetzgeber und die Krankenhausträger auf, alles zu
unternehmen, um den bürokratischen Anteil der ärztlichen Arbeit im Krankenhaus
zu verringern. Durch Dokumentation und Aktenführung, durch Entlassungsberichte,
Ausfüllen von Anträgen, Bescheinigungen und Formularen sowie durch
Korrespondenz mit Kostenträgern und MDK ist in den letzten Jahren der Anteil
von Verwaltungsarbeit an der Gesamtarbeitszeit von Krankenhausärzten ständig
gewachsen. Eine neue Untersuchung des Deutschen Krankenhausinstituts ergab,
dass sich der durchschnittliche ärztliche Dokumentationsaufwand in der
Chirurgie auf 2:42 Stunden je Arzt und Arbeitstag beläuft. In der Inneren
Medizin beträgt der durchschnittliche Dokumentationsaufwand je Arzt und Arbeitstag
3:15 Stunden. Die Zeit, die für die Bürokratie notwendig ist, fehlt an der Zeit
für menschliche Zuwendung. Dadurch wird das Arzt-Patienten-Verhältnis schwer
belastet, die Grundlage für den Heilerfolg erschüttert und die
Berufszufriedenheit von Ärzten vermindert.
Der Gesetzgeber ist deshalb
aufgefordert, ärztliche Dokumentationen, Kodierungen usw. auf das Notwendige zu
beschränken. Krankenhausträger sind aufgefordert, Dokumentations- und
Verwaltungsaufwand einzudämmen und anwenderfreundlich zu gestalten. Dabei sind
alle modernen technischen Möglichkeiten zu nutzen.
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