Prof. Dr. Lob, Bayern:
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir benutzen
in der Weiterbildungsordnung Mindestzahlen, die wir in den letzten Jahren
sehr sorgfältig erarbeitet haben. Wir ordnen diese Mindestzahlen dem
einzelnen Arzt in der Weiterbildung zu. Es handelt sich also um personenbezogene
Zahlen. Ich meine, die Letalität im Krankenhaus an Zahlen festzumachen
ist ein politisches Vehikel und nichts sonst. Wir wissen doch: Der eine,
der Nachtdienst am Krankenhaus hat, ist ein exzellenter Operateur, während
es andere gibt, die es einfach nie lernen, die dann auch draußen keine
Stellen bekommen, weil das jeder weiß. Sie bleiben am Krankenhaus hängen.
Die Mindestmengen, wie sie jetzt vorgegeben werden,
verfolgen ein politisches Ziel, nämlich diejenigen Krankenhäuser auszumerzen,
die aus bestimmten Gründen nicht ins Konzept passen. Ganz besonders
deutlich wird es an folgenden beiden Zahlen: 10 für die Lebertransplantation
und 20 für die Nierentransplantation. Aus chirurgischer Sicht ist
das ein Kuriosum. Die viel schwierigere Operation ist die Lebertransplantation.
Es müsste also eigentlich umgekehrt sein, aber dann ist es nicht mehr
machbar.
Summa summarum: Es operieren nicht die Krankenhäuser,
sondern die Ärzte. Mindestzahlen, bezogen auf Krankenhäuser, dienen
nur dazu, uns entsprechend unter Druck zu setzen. Wir sollten das
ablehnen.
Danke.
(Beifall)
Prof. Dr. Dr. h. c. Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
und des Deutschen Ärztetages:
Danke schön, Herr Lob. – Als nächster Redner Herr Seidler aus dem Saarland.
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